Frontalunterricht in separaten Klassenräumen war gestern. Künftig sollen offene Lernlandschaften zu selbstorganisiertem Lernen und Arbeiten in unterschiedlichen Gruppengrößen einladen. Wie sieht aber moderner Schulbau im 21. Jahrhundert aus? Wie wird eine Schule zum Lern- und Lebensraum, in dem sich alle wohlfühlen? Diese und weitere Fragen waren Anlass zweier Town Hall Veranstaltungen, deren Ergebnisse in die Neufassung der Schulbaurichtlinie für Rheinland-Pfalz einfließen sollen. Während mit der Pfrimtalschule in Worms ein nahezu fertig gestellter Neubau im Mittelpunkt stand, für den das Ludwigshafener Architekturbüro a | sh verantwortlich zeichnet, ist die Berufsbildende Schule Westerburg ein gelungenes Beispiel für Umbau im Bestand. Durch Öffnung und Erweiterung der Flure wurden hier offene Klassenräume geschaffen, die sich um einen gemeinsamen Marktplatz gruppieren.
„Denken Sie Schule neu!“ forderte Elke Schott, Abteilungsleiterin im Bildungsministerium, deshalb zur Begrüßung in Worms. „In Rheinland-Pfalz haben wir rund 1.600 Schulen. 45 davon, mit unterschiedlichsten Profilen haben sich als `Schulen der Zukunft´ auf den Weg gemacht“, so Schott weiter. Die Schulen waren im Zuge eines Bewerbungsprozesses 2021 ausgewählt worden und sollen als Leuchtturmprojekte für mehr Innovation im Schulalltag in Rheinland-Pfalz sorgen.
In ihrer Videobotschaft sprach Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig über die Herausforderung, den Spagat zwischen Vergangenheit und Zukunft zu meistern: Gutes und Erprobtes müsse fortgeführt, Innovationen den nötigen Raum gegeben werden. Dabei müsse jede Schule den Wandel zur `Schule der Zukunft´ mit ihren individuellen Schwerpunkten und in ihrem eigenen Tempo vollziehen. Nicht zuletzt mit dem Ausbau zur Ganztagsschule rücke die Schule als Wohlfühlort immer stärker in den Fokus, gewinnen Aspekte der Ästhetik zunehmend an Bedeutung, so die Ministerin.