Marktforschung, Verkaufspsychologie und Corporate Identity - viele Einzelhandelsunternehmen haben bis vor wenigen Wochen viel Wert auf die ausgefeilte Gestaltung ihrer Verkaufsräume gelegt. Längst nicht nur die großen Einkaufsmärkte, gerade auch mittlere oder kleine Einzelhändler und Gastronomen wollten bei Wandgestaltung, bei Präsentation, in Lauf- und Aufenthaltsbereichen nichts dem Zufall überlassen. Alles Schnee von gestern! Inzwischen improvisieren Handel, Gastronomie und Dienstleistung mit Absperrbändern, Plexiglasabtrennungen und Klebemarkierungen auf dem Fußboden. Plötzlich spielt sich unser Alltag vor, neben und hinter rot-weißen Flatterbändern ab. Muss das so sein?
"Zum Glück haben wir aktuell sonniges Wetter, die Menschen in den Warteschlangen vor den Märkten würden sonst im wahrsten Sinne des Wortes im Regen stehen. Und auch drinnen erleben Kunden und Verkaufspersonal gerade schwierige Zeiten. Dabei würden schon ein paar richtig eingesetzte Schallreflektoren verhindern, dass man sich bei Bestellungen über die Absperrungen hinweg anbrüllt", weiß Eva Holdenried, Innenarchitektin und Vorstandsmitglied bei der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und kritisiert viele Gedankenlosigkeiten. Wie kommen beispielsweise Rollstuhlfahrer mit all den neuen Barrieren zurecht?