13. Mai 2014
Tatort Altbau Broschüre
Im September 2013 wurde die Broschüre Tatort Altbau | Energetische Optimierung historischer Bausubstanz neu verlegt. Herausgeber sind die Architektenkammer Rheinland-Pfalz, die Handwerkskammer Koblenz und die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz. Die Broschüre wurde erarbeitet von der Projektgruppe „Tatort Altbau“, bestehend aus Dr.-Ing. Markus Fritz-von Preuschen, Esther Klinkner, Hannelore König, Dr. Constanze Küsel, Annette Müller und Frank Sprenger.
Die von der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, der Handwerkskammer Koblenz und der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz getragene Fortbildungsveranstaltung „Tatort Altbau“ zur energetischen Optimierung historischer Bausubstanz hat sich seit 2008 mit verschiedensten Aspekten der ressourcenverantwortlichen energetischen Instandsetzung befasst. Hierbei ging es nicht allein um die denkmalgeschützten Gebäude sondern um den gesamten Gebäudebestand. Gerade dort liegt ein Problem, weil bei der energetischen Ertüchtigung dieser Gebäude oft ein Handeln zu beobachten ist, dessen Ergebnisse letztlich weder dauerhaft im Sinne des Umweltschutzes noch im Sinne der Baukultur sind. Da bei der energetischen Ertüchtigung von Baudenkmalen, die nur etwa 2,24% des bewohnten Gebäudebestands in RLP ausmachen, mittlerweile wertvolle Erkenntnisse hinsichtlich der Erhaltung von Erscheinung und Substanz gewonnen worden sind, sollten diese Erkenntnisse auch in die Instandsetzung des „nomalen“ Gebäudebestands einfließen, um so den Großteil unserer „gebauten Umwelt“ zu erhalten. Die Veranstaltung richtete sich daher an Architekten, Behördenvertreter, Handwerker und die interessierte Öffentlichkeit. Diese Broschüre möchte die in mittlerweile zehn Veranstaltungen gewonnenen Erkenntnisse in übersichtlicher Form zusammenfassen und praxisnah aufzeigen, welche sinnvollen Möglichkeiten zur energetischen Ertüchtigung des Gebäudebestands es gibt. Maßnahmen zur energetischen Ertüchtigung sollten insgesamt hinsichtlich des Primärenergieeinsatzes bei der Herstellung der einzelnen Baumaterialien und Komponenten, ihrem Transport und ihrer Entsorgung den Kriterien des sparsamen Energieeinsatzes genügen, um eine wirkliche Nachhaltigkeit im Wortsinn zu erzielen. Allein die Heizkosten während der Nutzungsdauer eines Gebäudes zu betrachten, dient langfristig nicht dem Umweltschutz.
Es geht letztlich darum, mit Planern, Fachplanern und Verfügungsberechtigten energetische Gesamtkonzepte zu vereinbaren, die nicht nur Fragen der Wärmedämmung oder der Zulässigkeit von Solaranlagen thematisieren, sondern die zur Verfügung stehenden Primärenergiequellen, die Anlagen- und Heizungstechnik einschließlich der wärmeabgebenden Flächen und das Nutzerverhalten berücksichtigen.
Diese Optionen lassen sich skizzenhaft in sechs Punkten zusammenfassen:
1) Optimierung der Heizungstechnik
2) Die Verwendung regenerativer Energiequellen
3) Dämmmaßnahmen
4) Energetische Nachrüstung historischer Fenster ggf. Fensteraustausch
5) Berücksichtigung der Bauschadenproblematik
6) Veränderung des Nutzerverhaltens
Auch die architektonische Qualität eines nicht denkmalgeschützten Bestandsgebäudes, sei es nun ein gründerzeitliches Mietshaus oder ein Bau der Fünfziger Jahre, sollte nach einer energetischen Ertüchtigung erhalten bleiben oder gar gestärkt werden. Hier sollten die Beteiligten dem gestalterischen Können und den Leistungen der Vergangenheit mehr Respekt entgegenbringen, gerade wenn sie mit annähernd 98% der unser tägliches Leben prägenden „gebauten Umwelt“ umgehen.
Sie können die Broschüre kostenfrei über Architektenkammer über Hannelore König 06131-996017 oder koenig@akrp.de beziehen. Oder laden Sie sich die Broschüre einfach als pdf herunter. MEHR