11. Dezember 2014

Vertreterversammlung mit BAK-Präsidentin

Foto: Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer berichtete über ihre Arbeit.
Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer berichtete über ihre Arbeit.
Foto: Kristina Schäfer, Mainz

Hauptthemen der Vertreterversammlung am 21. November 2014 waren der Haushaltsplan 2015 und die Arbeit der Bundesarchitektenkammer (BAK). Barbara Ettinger-Brinckmann war zu Gast und erläuterte die Schwerpunkte ihrer Arbeit.

Architekten seien die kompetenten Partner für energetisches Bauen, das müsse deutlich werden, forderte Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer (BAK) auf der Vertreterversammlung: „Architekten bieten mehr als nur das Dämmen von Gebäuden, sie berücksichtigen die Gestaltung bei allen Baumaßnahmen mit. Ein Mehrwert, der nicht mehr kostet!“ Das von Ettinger-Brinckmann angesprochene Themenspektrum reichte bis zu praxisgerechten DIN-Normen.

Gesamtschuldnerische Haftung

Eine Neustrukturierung der Haftung bei Baumaßnahmen sei dringend erforderlich, so Ettinger-Brinckmann weiter, jedoch nicht leicht durchzusetzen, da andere Marktteilnehmer vom Status quo profitierten. Inzwischen wachse jedoch auch bei der Politik die Einsicht, dass die Risiken derzeit unausgewogen zu Lasten der Architektenschaft konzentriert seien. Die BAK strebe eine verpflichtende Haftpflichtversicherung für alle am Bau beteiligten Unternehmen an. Auch über ein Nachbesserungsrecht sowie eine Nachbesserungspflicht werde derzeit diskutiert.

Vergaberecht

Die Novelle der europäischen Vergaberichtlinie muss bis 2016 in nationales Recht umgesetzt werden. Dabei seien auch wesentliche Inhalte der VOF in Frage gestellt, so die Präsidentin. Hier gelte es, dem Bundeswirtschaftsministerium zu verdeutlichen, dass das Verhandlungsverfahren als flexibles Verfahren erhalten werden müsse. Die übrigen Verfahren seien nicht geeignet, geistig schöp- ferische Leistungen nicht beschreibbarer Art zu vergeben. Die BAK kämpfe daher für die Erhaltung von VOF-Verfahren, strebe jedoch gleichzeitig eine andere Anwendungspraxis an. Um den Bewerberkreis klein zu halten, würden derzeit häufig hohe Zulassungskriterien festgesetzt. Dies schließe kleine und mittelgroße Büros systematisch von VOF-Verfahren aus und führe zu einer Marktkonzentration, die nicht gewollt sein könne, betonte Ettinger-Brinkmann.

Berufsständische Regelungen

Erklärte Politik der EU-Kommission sei, so Ettinger-Brinckmann, Hemmnisse beim Marktzugang für alle abzubauen. Berufsständische Regelungen der Architekten, Stadtplaner, Innen- und Landschaftsarchitekten stehen unter diesen Vorzeichen generell auf dem Prüfstand. Vor diesem Hintergrund ist es Anliegen der BAK, die verbraucherschützenden Effekte berufs- ständischer Regelungen hervorzuheben und das gut funktionierende Anerkennungssystem zu verteidigen. Innerhalb Deutschlands nannte Ettinger-Brinckmann die immer restriktivere Befreiungspraxis der Deutschen Rentenversicherung als berufspolitische Aufgabe der BAK.

Abschließend erlaubte sich die BAK-Präsidentin einen Ausflug ins Thema Baukultur, denn darum gehe es ja eigentlich. Allerdings - und hier knüpfte sie an die Sachthemen an - könne Baukultur nur da gut wachsen, wo die Rahmenbedingungen für ihre Produzenten stimmen.

Architektenkammer Rheinland-Pfalz

Über die Vorstandsarbeit der Architektenkammer Rheinland-Pfalz berichtete Präsident Gerold Reker. Neben einer Vielzahl von Veranstaltungen lag der Fokus auf dem weiteren erfolgreichen Ausbau der Kontakte zur Landespolitik.

Der Haushaltsabschluss 2013 sowie der Haushaltsplan 2015 (siehe nebenstehende Seite) wurden von der Vertreterversammlung einstimmig genehmigt. Den Haushaltsabschluss hatten zuvor bereits die beauftragte externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft sowie die internen Rechnungsprüferinnen geprüft und genehmigt.

Zwei Wechsel hat es in der Vertreterversammlung gegeben: Im Wahlbezirk Koblenz ist für die Fachgruppe der Architekten Hubertus Müller für Stefan Musil nachgerückt und im Wahlbezirk Trier Prof. Gerhard Freising für Anja Axt.

  

Archivbeitrag vom 11. Dezember 2014