21. Juli 2021

Wohnen in Wörth

Perspektivische Darstellung des neuen Stadtbausteins
1. Preis: GIES Architekten BDA, Freiburg mit Freisign Landschaftsarchitektur, Freiburg
Darstellung: Die Büros, Freiburg

Nicht offener Wettbewerb Wohnbebauung Tullastraße, Wörth am Rhein

Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in Wörth am Rhein ist nach wie vor groß. Deshalb ist auf einer Brachfläche in der Tullastraße jetzt eine 65 Einheiten umfassende Wohnbebauung geplant. Gesundheitsnahe Gewerbe und Dienstleistungen sowie ein Cafe auf dem Quartiersplatz sollen den neuen Stadtbaustein ergänzen. Eine weitere Maßgabe ist, dass die Außenbereiche die Grünzüge der Umgebung aufgreifen und wesentlich zur Attraktivität der Gesamtanlage beitragen. Die Gebäude sind in nachhaltiger Holzbauweise zu errichten, ein hoher Energiestandard wird angestrebt. Das im Juni dieses Jahres tagende Preisgericht vergab drei Preise und zwei Anerkennungen.
 

1. Preis

Der erste Preis ging an GIES Architekten BDA (Freiburg) mit Freisign Landschaftsarchitektur (Freiburg). Besonders gefiel hier die städtebauliche Akzentuierung des neuen Quartiers. Diese werde durch ein erhöhtes Platzhaus im Verhältnis zur Bebauung im Inneren des Baufeldes erreicht. Daneben lobte die Jury das proportionierte Aufbrechen der Baukörper durch Rücksprünge und Einschnitte. So würden Freiräume geweitet und es entstehe trotz hoher Verdichtung eine Leichtigkeit in der Wahrnehmung. Zugleich werde durch die aufgebrochenen Volumen ein sanfter Übergang von der Sporthalle zur Körnigkeit des anschließenden Wohngebietes geschaffen. Daneben konnte der nördlich vorgelagerte Quartiersplatz überzeugen, dieser habe Zentrenqualität und schaffe mit der umliegenden Bebauung einen Ort hoher Identität. Aber
auch die Innenbereiche mit ihren platzartigen Aufweitungen laden den Preisrichtern zufolge zum Verweilen ein. Dabei werden Freiflächen insbesondere als private Gärten genutzt. Versetzt zueinander positionierte Außensitze, Balkone und Loggien gewährleisten zudem ausreichend Privatsphäre. Insgesamt seien die städtebaulichen Vorgaben überzeugend interpretiert worden, so die abschließende Beurteilung der Jury.

2. Preis

Auch die Baukörper im zweitplatzierten ‚Entwurf befand die Jury als gut gesetzt. Dieser wurde eingereicht vom Büro kohler grohe Architekten (Stuttgart) gemeinsam mit Frank Roser Landschaftsarchitekten (Ostfildern). Die Architekten zeigten klare Haltung, indem sie die Erschließungen an die Außenkanten des Baufeldes legen und gleichzeitig den Innenhofbereich als privatere Nutzungszone mit Balkonen vorsehen. Unterstützt werde der ruhige Charakter im Kern der Anlage durch die Platzierung der Tiefgaragenzufahrt von der Tullastraße aus, die eine Durchwegung in den Innenbereich an dieser Stelle verhindert. Die Ausgestaltung des Innenbereichs habe jedoch weniger überzeugt.

3. Preis

Einen laut Jury sehr eigenständigen architektonischen Entwurf reichten auch die Büros blocher partners (Berlin) mit Planstatt Senner (Überlingen) ein. Gebäudefugen und organische Baukörper mit runden Ecken charakterisieren das geplante Ensemble. Außerdem wurden die Öffnung der Baukörper zur Nachbarschaft, spannungsvolle Blickbeziehungen und die Reaktion auf den umliegenden Bestand als positiv bewertet. Verweil- und Spielmöglichkeiten wurden hingegen als nicht ausreichend betrachtet. Anerkennungen Darüberhinaus würdigte die  Jury die Arbeiten von sqema Architekten – Stadtplaner (Zürich, CH) mit L+ Landschaftsarchitekten (Hamburg) und Raum 4142 (Madrid, E) sowie die des Büros für Architektur und Landschaftsarchitektur Temperaturas Extremas Arquitectos (Madrid, E).

 

 

Anerkennungen

Darüberhinaus würdigte die Jury die Arbeiten von sqema Architekten – Stadtplaner (Zürich, CH) mit L+ Landschaftsarchitekten (Hamburg) und Raum 4142 (Madrid, E) sowie die des Büros für Architektur und Landschaftsarchitektur Temperaturas Extremas Arquitectos (Madrid, E).