Präsident Joachim Rind fasste zunächst das vielfältige Engagement der Kammer seit dem Sommer 2021 zusammen. Neben den Beratungs- und Informationsangeboten sowie Veranstaltungen sei es nun aber soweit, übergeordnete Planungsprozesse in Gang zu setzen. Dazu müssten alle Fachdisziplinen zusammengebracht und koordiniert werden. So sollen bei einer künftigen Neuausrichtung der Region sowohl das klima- und hochwasserangepasste Bauen als auch Mobilitäts- und Tourismuskonzepte ineinandergreifen. Die Architektenkammer hat sich zu diesen Themen bereits mit der Ministerpräsidentin Malu Dreyer und der Staatssekretärin schriftlich ausgetauscht.
Nicole Steingaß (Bildmitte) verwies in diesem Zusammenhang auf die kommunale Planungshoheit, die eine einheitliche und übergeordnete Planung erschwere. Dennoch habe man die Idee aufgegriffen und wolle genau zu diesem Zwecke einen Verein gründen. Interesse bekundet hätten bereits verschiedene Ministerien, die SGD Nord, die ADD, das LBM, Kommunen, Städte und die Wissenschaft.
Sorgen bereiteten der Staatssekretärin des Innern die bislang nur schwach abgerufenen Geldmittel, immerhin stünden 15 Milliarden Euro zur Verfügung. Auch die von der Flut betroffenen Kreise müssten nun Fördermaßnahmen beantragen. Dies gelte für Entwicklungskonzepte wie Kreisentwicklungs- oder Dorferneuerungskonzepte ebenso wie für mobile Gestaltungsbeiräte. Die Förderung letzterer hatte die Architektenkammer bereits mehrfach angeregt.
Einigkeit herrschte darüber, dass ein erfolgreiches Zukunftskonzept Ahrtal nur mit den Kommunen und den Menschen gemeinsam entwickelt werden kann. Offen blieb die Frage, wann es eine koordinierende Stelle für den Wiederaufbau tatsächlich geben wird.