+Energiehaus in Kasel
Preisträger des Architekturpreis Energie 2013
Baujahr Fertigstellung: 2008
Entwurfsverfasser: Architekten Stein Hemmes Wirtz, Kasel, Architekt Hans-Jürgen Stein, Architekt Thomas Hemmes, Architekt Roger Wirtz | Mitarbeiterin Alexandra Schmitt
Bauherrinnen: Astrid Sehmer und Ute Bettendorf
Die Wahl der heimischen Materialien Schiefer, Eiche und Lärche steht im Zeichen der Nachhaltigkeit: Kurze Transportwege, Stärkung der heimischen Wirtschaft und der regionalen Identität - diese Beweggründe nimmt man den Architekten ab, die ihren Heimatort als Wirkungsstätte gewählt und dem Sog in die Metropolen als scheinbar allein erfolgversprechende Karriererampe widerstanden haben.
Wir haben in die Materialkiste der Region gegriffen, erklärt Architekt Hans-Jürgen Stein, der das Projekt mit seinem Büropartner Thomas Hemmes nicht nur plante und ausführte, sondern das Haus auch als Standort der inzwischen weiter gewachsenen Architektengemeinschaft nutzt.
Aus der Materialkiste der Region
"Das als Wohnhaus konzipierte +Energiehaus in Kasel (...) präsentiert sich als zweigeschossiges, giebelständiges Haus mit Satteldach und nutzt somit Formen der traditionellen Häuser des Ruwertals. Die maßstäbliche Einbindung des Gebäudes in die ländliche Struktur der Dorfgemeinschaft wird durch die Form, aber auch durch den Einsatz der regionalen Materialien erreicht. Es ist ein selbstbewusstes, eigenständiges und zeitgenössisches Gebäude entstanden. (...)
Das Holz als nachhaltiger Baustoff überwiegt in seinem Einsatz bei Weitem den der übrigen Materialien sowohl im konstruktiven wie im Ausbaubereich. (...) Mit dieser reduzierten Materialpalette konnten sehr direkte und unkomplizierte Details entstehen. Ausrichtung und Lage führen zu besonderen Fensteröffnungen im Obergeschoss, die als gestaltete Volumen die Fassade nach Süden gliedern und im Inneren des Gebäudes zu im Tagesablauf wechselnden Lichteinwirkungen führen. Sie dienen auch als Sitznischen und sind im Unterschied zur sonst in einer Mächtigkeit von 30 bis 40 Zentimetern umlaufenden Isoflocdämmung mit Vakuumpaneelen gedämmt. Das Gebäude erreicht einen sehr hohen architektonischen wie energetischen Standard. Ob das Gebäude eine Veränderung zum Wohngebäude mit einfachen Mitteln zulässt, bleibt abzuwarten. Der Einbau von Nassräumen, Küchen etc. sollte die Offenheit der Raumstruktur nicht belasten. (...)"
Aus der Jurybewertung
- Jahres-Primärenergiebedarf:24 kWh/(m2a)
- Passivhaus