Am 16. Mai 2018 begrüßte Gerold Reker, Präsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, die knapp 100 interessierten Teilnehmer zum inzwischen elften Bausachverständigentag Südwest. Die gemeinsame Fachtagung der Architekten- und Ingenieurkammern der Länder Rheinland-Pfalz, Hessen, sowie Saarland wurde in diesem Jahr im Erbacher Hof in Mainz durchgeführt und federführend von der Architektenkammer Rheinland-Pfalz organisiert.
In acht Vorträgen informierte der 11. Bausachverständigentag Südwest über aktuelle Problemstellungen der Tätigkeit von öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Sabine Hahn, Vorsitzende des Sachverständigenausschusses und ö.b.u.v. Sachverständige für die Begutachtung der Honorierung von Leistungen der Architekten.
Über Vergütungsanpassungen gemäß VOB/B und Vergütungsanpassungen gemäß neuem Bauvertragsrecht im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) referierte Frank A. Bötzkes, Dipl.-Wirtsch.-Ing., ö.b.u.v. Sachverständiger für Bauablaufstörungen aus Braunschweig in seinem Vortrag zum Thema „Nachtragsmanagement am Bau“.
Andreas Jardin, Dipl.-Ing., Architekt und Immobilienökonom aus Pulheim informierte die Teilnehmer mit zwei Vorträgen, die insbesondere die Bewertungssachverständigen ansprachen. Im ersten Vortrag wurde die noch immer nicht abgeschlossene Erneuerung der Wertermittlungsrichtlinie beleuchtet. Ein wesentliches Ziel der Erneuerung ist die Erreichung eines einheitlichen Standards. Zur Verbesserung der Datenqualität über einen längeren Zeitraum ist eine „intelligente“ Zusammenführung zur neuen WertR zu empfehlen und nicht ein „hintereinanderschreiben“ der einzelnen Richtlinien. Im zweiten Vortrag stellte Andreas Jardin das unterschätzte Aufgabengebiet – die steuerliche Bewertung dar. Inhalte waren die Reform der Grundsteuer, Kaufpreisaufteilung mit aktuellen Urteilen, Teilwert versus Verkehrswert und das Verkehrswertgutachten des §198 BewG.
Welche Erwartungen die Feuerwehr bei Bauprojekten hat, wurde von Johannes Feyrer, Direktor der Berufsfeuerwehr Köln und Bernhard Swierzy, stv. Leiter der Abteilung Gefahrenvorbeugung der Berufsfeuerwehr Köln anhand mehrerer Praxisbeispiele erläutert. Beleuchtet wurden hierbei die Erwartungen in der Genehmigungsphase, während der Bauzeit und während des Betriebs des Gebäudes. Die Berührungspunkte der Feuerwehr mit Architekten und die Schnittmengen für die gemeinsame projektbezogene Arbeit wurden anschaulich vermittelt.