27. August 2008

Ablehnung des "Bachelor professional"

Das rheinland-pfälzische Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur teilt die Auffassung der Architektenkammer, dass Bestrebungen die Bezeichnung „Bachelor professional“ für Abschlüsse in der beruflichen Fort- und Weiterbildung einzuführen, abzulehnen sind.

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks und des Deutschen Industrie- und Handelskammertages plant die Einführung eines Titels „Bachelor Professional“. Diesen an der akademischen Abschlussbezeichnung orientierten Titel sollen beispielsweise Meister, Techniker und Fachwirte erwerben können, wenn sie sich durch Weiterbildung weiterqualifiziert haben. In einem Schreiben an das rheinland-pfälzische Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur hat sich die Architektenkammer gegen einen solchen Titel ausgesprochen. „Eine solche anscheinende Gleichwertigkeit mit akademischen Abschlüssen sollte unbedingt vermieden werden, zum einen um das Ansehen deutscher Hochschulabschlüsse im Ausland nicht zu gefährden und zum anderen um im Inland weiterhin eindeutig zwischen akademischen und beruflichen Abschlüssen differenzieren zu können.“

Im Antwortschreiben stimmte das Ministerium dieser Auffassung nun zu: „Es sei inakzeptabel, dass für Abschlüsse, die von Einrichtungen vergeben werden, die keine Hochschulen sind, Abschlussbezeichnungen verwandt werden, die Hochschulgraden entsprechen oder diesen zum Verwechseln ähnlich sind.“ Dies sei mit der geltenden Rechtslage auch nicht vereinbar und gefährde die Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen an den Hochschulen.

Eine gemeinsame Arbeitsgruppe der Kultusministerkonferenz und der Wirtschaftsministerkonferenz ist inzwischen eingesetzt worden, um die Fragestellung zu klären. 

  

Archivbeitrag vom 27. August 2008