Mit dem Neubau wird der Schulcampus im Norden Montabaurs um einen vierten Baustein erweitert. Neben Klassen- und Fachräumen waren eine Mediathek, Mensa mit Küche sowie Räume für die Kreismusikschule gefordert. Die Aula mit zuschaltbarem Mehrzweckraum soll zentral liegen und auch für Abendveranstaltungen genutzt werden. Zudem waren Vorschläge für die Freiraumgestaltung gewünscht. Beim ausgelobten Realisierungswettbewerb vergab das Preisgericht drei Preise und drei Anerkennungen.
25. Mai 2020
Anne-Frank-Realschule plus
1. Preis
Der Siegerentwurf von Puppendahl Architektur (Olfen) mit Micheller & Schalk Landschaftsarchitekten (München) sieht einen zweigeschossigen Baukörper mit zwei großen Innenhöfen am östlichen Grundstücksrand vor. Die Erschließung erfolgt von Norden über einen attraktiven „Eingangshain“. Nach Westen öffnet sich der Schulhof mit unterschiedlich gestalteten Bereichen als „Pausenhain“ und „Spielhain“; nach Norden wird er durch das Mensagebäude begrenzt. Verbindendes Element von Mensa und Schule ist ein langes (Vor-)Dach, das den gemeinsamen Eingang der Realschule und der Kreismusikschule markiert, die im Norden des Gebäudes integriert ist. Musik- und Mehrzweckraum liegen unmittelbar an der Kreismusikschule und können zur Aula zugeschaltet werden. Die Aula selbst öffnet sich nach Westen zum Pausenhof und nach Osten zum Innenhof. Ihre zentrale Lage und die beidseitige Belichtung böten sehr gute Nutzungsmöglichkeiten, lobten die Preisrichter. Im Osten gibt es einen zweiten Eingang für die Verwaltung. Diese ist in hoch frequentierte Räume und ruhige Bürobereiche zoniert. Insgesamt besteche der kompakte Entwurf durch die gut durchdachte Grundrissorganisation, die Belichtung über die Innenhöfe und die geschickte Positionierung der zentralen Räume wie Aula und Clusterbereiche, so das Juryurteil.
3. Preis
Ein dritter Preis ging an wittfoht architekten bda (Stuttgart) mit Jörg Stötzer Landschaftsarchitektur (Freiburg). Die Verfasser präsentieren einen kompakten, dreigeschossigen Baukörper an der Nordostecke mit eingeschobenem, eingeschossigem Neubau der Kreismusikschule. Der gemeinsame Eingang werde geschickt durch den Rücksprung der Erdgeschossfassade betont. Vom Haupteingang aus gelangt man direkt in die Aula, die durch Zuschalten von Musik- und Mehrzweckraum erweitert werden kann. Gelungen seien insbesondere die gute Orientierung im Gebäude, die Organisation der Klassenräume zu Clustern und die Übersichtlichkeit der Freiräume. Die fehlende Transparenz vom Vorplatz im Norden zum Schulhof im (Süd-)Westen könne dagegen nicht überzeugen, so die Jury.
3. Preis
Auch der klare, zurückhaltende Entwurf der Berliner Bewerbergemeinschaft Ackermann + Renner Architekten GmbH und birke zimmermann landschaftsarchitekten GbR wurde mit einem dritten Preis bedacht. Der dreigeschossige Gebäudekubus wird ergänzt durch einen flacheren, zweigeschossigen Gebäudekörper, der sich nach Süden in Richtung Wohnbebauung abtreppt. Beide Baukörper werden im Inneren von einem grünen Lichthof geprägt. Eine Magistrale führt vom Haupteingang im Norden zum südlichen Cluster und biete nach Auffassung der Juroren gute Orientierung. Seitlich schließt die Aula mit zuschaltbarem Mehrzweckraum an. Die Erschließungsgänge seien wechselseitig gut belichtet und bildeten spannende Raumsequenzen und Blickbeziehungen, so die Jury. Angetan zeigte sie sich auch von der differenzierten Freiraumgestaltung, dem vielfältigen Spiel- und Bewegungsangebot des westlich gelegenen Pausenbands sowie der Lage der Kreismusikschule. Die Auffindbarkeit der Verwaltung im ersten Obergeschoss wurde jedoch kritisch gesehen.
Anerkennungen
Anerkennungen erhielten sinning architekten mit Büro für Landschaftsarchitektur u. Ökologie (beide Darmstadt), opus Architekten BDA (Darmstadt) mit Schulz Landschaftsarchitekten (Kassel) sowie Ingo Schneider Architekten & Ingenieure (Hachenburg) mit Raith – Hertelt – Fuß Partnerschaft für Stadt-, Landschafts- und Regionalplanung (Stralsund).