25. Juli 2014

Architekturpreis Wein in Trier

Ausstellungssystem
Nach Stuttgart (INTERVITIS), Mainz (Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz), Koblenz (Festung Ehrenbreitstein), Bischoffingen (Weingut Abril), Berlin (Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz) und Windesheim (orgel ART museum) ist die Ausstellung zum Architekturpreis Wein nun noch bis zum 25. Juli in Trier (ADD) zu sehen. Im Oktober geht sie nach Kaiserslautern (Architekturgalerie).
Foto: Helmut Thewalt, Wittlich

Trier. Die Ausstellung des Architekturpreises Wein macht im Kurfürstlichen Palais in Trier bis zum 25. Juli 2014 Station. Dagmar Barzen, Präsidentin der ADD, Rolf Haxel als Präsident des Weinbauverbandes der Mosel, und der Vizepräsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, Manfred Müller aus Trier, haben zusammen mit der Moselweinkönigin Kathrin Schnitzius die Wanderausstellung heute in Trier eröffnet.

Die von Kathrin Schnitzius moderierte Gesprächsrunde fragte nach der Zukunft von Tourismus und Weinwirtschaft in Rheinland-Pfalz. Die Ausstellung präsentiert insgesamt 14 Weingüter und ihre beispielhaften Neubauten, Sanierungen, Erweiterungen. Die Winzerhäuser des WeinKulturgutes Longen-Schlöder in Longuich und die Domäne Avelsbach in Trier gehören dazu.

Wenn Weinkultur auf Baukultur trifft, bedeutet dies auf den ersten Blick eine Begegnung von zwei völlig unterschiedlichen Welten. Bei näherer Betrachtung finden wir jedoch in unseren Dörfern viele architektonisch beachtenswerte historische Winzerhäuser, die die Ortsbilder heute entscheidend prägen. Zudem nutzen mittlerweile Winzerinnen und Winzer die Architektur, um sich selbst positiv darzustellen
Dagmar Barzen, Präsidentin der ADD in Trier


Wein und Architektur, darin waren sich Rolf Haxel, als Weinpräsident der Mosel, und Manfred Müller für die Architektenschaft in der von Kathrin Schnitzius moderierten Gesprächsrunde einig, ist als Thema auch in der Öffentlichkeit breit angekommen. Weinliebhaber wollen Genuss von Anfang an und erwarten ein entsprechendes Ambiente bei ihrem Besuch der Weingüter. Dies unterstrich auch Rolf Haxel, Vizepräsident des Deutschen Weinbauverbandes und Weinbaupräsident der Mosel: „Der Deutsche Weinbauverband begrüßt diese Initiative, weil dadurch ein Mehrwert für die Weinbaubetriebe entsteht. Die gute Qualität der Weine kann in entsprechendem Ambiente mit zeitgenössischer Wein-Architektur kombiniert werden. Wir wünschen uns eine Kombination in Natur- und Erdverbundenheit mit den Werkstoffen aus der Natur, die kombiniert mit der Architektur auch das Terroir des Bodens widerspiegeln, und zwar nachhaltig so, wie unsere Reben es seit rund 2000 Jahren tun.“

Manfred Müller, Vizepräsident der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, ergänzte in der Gesprächsrunde: „Das tief wurzelnde Thema Qualität hat im deutschen Weinbau in den letzten Jahren richtig Fahrt aufgenommen. Wie erfreulich, dass dies allmählich auch hinsichtlich des Produktions- und Vermarktungsrahmens passiert. Die Architektur trägt den Menschen oft mehr, als er es wahrhaben möchte. Für den Winzer kann es daher nur von Vorteil sein, wenn er nicht nur in einem guten und angemessenen Umfeld arbeitet, sondern sich seinen Kunden auch so präsentiert, wie der es von einem qualitätsorientierten Anbieter erwartet."

In Trier wurden zwei Weingüter vorgestellt, die dies eindrucksvoll belegen: Das WeinKulturgut Longen-Schlöder in Longuich hat mit seinen Winzerhäusern des Architekten Matteo Thun aus Mailand nicht nur einen von vier Architekturpreisen Wein 2013 gewonnen. Auch die mediale Aufmerksamkeit ebbt seit der Eröffnung im Sommer 2012 nicht ab. Die Ausführungsplanung sowie die Beratung vor Ort hatte das Büro Stein Hemmes Wirtz aus Kasel übernommen. Das Projekt wurde vom Architekten Thomas Hemmes und dem Bauherrn Markus Longen vorgestellt.

Die Domäne Avelsbach und ihr neues Wirtschaftsgebäude wurden im Rahmen des Architekturpreises Wein 2013 mit einer Anerkennung ausgezeichnet. Sanierung des historischen Bestandes und zeitgemäße Ergänzung greifen hier Hand in Hand. Reinhard Simon stellte die Baumaßnahme für den LBB, Niederlassung Trier, vor. Dr. Gerhard Scholten für das DLR Mosel als Bauherr.

Im September 2012 hatten das rheinland-pfälzische Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten, der Deutsche Weinbauverband und die Architektenkammer Rheinland-Pfalz den Architekturpreis Wein nach 2007 und 2010 zum dritten Mal ausgelobt. Die Preise, Auszeichnungen, Anerkennungen und der Sonderpreis wurden durch eine Fachjury mit Vertretern aus der Architektur- und der Weinszene ausgewählt.

Nach Verleihung und Präsentation auf der INTERVITIS INTERFRUCTA 2013 in Stuttgart war die Ausstellung bereits in Mainz (Zentrum Baukultur Rheinland-Pfalz), Koblenz (Festung Ehrenbreitstein), Bischoffingen (Weingut Abril) und in der Vertretung des Landes Rheinland-Pfalz in Berlin zu sehen. Im Anschluss an Windesheim (orgel ART museum) sind Trier (ADD) und Kaiserslautern (Architekturgalerie) weitere geplante Stationen.

Mit den vier Architekturpreisen Wein 2013 wurden prämiert:

  • das Weingut Neef-Emmich in Bermersheim / Rheinhessen (Architekturbüro Winfried Klein, Budenheim)
  • das Weingut Markus Molitor in Bernkastel-Wehlen / Mosel (Architekturbüro Lukas Baumewerd, Köln)
  • das Weingut Leiss in Gellmersbach / Württemberg (Architekten Michael Egger und Benjamin Miatto, Bregenz/Vorarlberg)
  • die Winzerhäuser des WeinKulturgutes Longen-Schlöder in Longuich / Mosel (Architekt Matteo Thun, Mailand, mit Stein Hemmes Wirtz Architekten, Kasel und Landschaftsarchitekt Johannes Cox, Sulzbach). MEHR

Einen Sonderpreis im Rahmen des Architekturpreises Wein 2013 erhielt:

  • ein experimentelles Weinbergshaus in Wörrstadt / Rheinhessen (Prof. Dirk Bayer, Universität Kaiserslautern)

Eine Auszeichungung im Rahmen des Architekturpreises Wein 2013 erhielten:

  • das Weingut Abril in Bischoffingen / Kaiserstuhl (Innenarchitekt Wolfgang Münzin, Flein)
  • das Weingut von Winning in Deidesheim / Pfalz (Landschaftsarchitekten Hofmann & Röttgen, Limburgerhof und Architekt Matthias Henrich, Speyer)
  • Wasems Kloster Engelthal in Ingelheim / Rheinhessen (Innenarchitektin Cornelia Schroff-Graf mit Willi Hubor, Gottmardingen und Mettendorf, und Hille Architekten, Ingelheim)
  • die Rebschule in Neustadt an der Weinstraße / Pfalz (Architektin Christiane Jeromin, Bobenheim-Roxheim)
  • Lanz.Wein in Nonnenhorn / Bodensee (Architekt Stefan Robanus, Stuttgart)
  • die Vinothek Poss in Windesheim / Nahe (Innenarchitekt Heiko Gruber, Rüdesheim/Nahe) und

Eine Anerkennung im Rahmen des Architekturpreises Wein 2013 erhielten:

  • die wineBANK in Eltville-Hattenheim / Rheingau (Architekten smp Mühlhause, Freimuth & Partner, Oestrich-Winkel)
  • die Vinoteck Mack & Schühle AG in Owen / Teck (Architekt Udo Neugebauer, Weilheim/Teck)
  • die Domäne Avelsbach in Trier / Mosel (LBB - Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung Rheinland-Pfalz, Niederlassung Trier). MEHR
  • die Weinmanufaktur Untertürkheim / Württemberg (Innenarchitekt Wolfgang Münzing, Flein)

Die Ausstellung ist Trier bis zum 25. Juli 2014 zu sehen.

Alle Projekte des Architekturpreises Wein 2013. MEHR
Die beiden Vorgängerpreise:

             

Archivbeitrag vom 25. Juli 2014