Mut hat sicherlich dazugehört, als sich das zb:zentrumbaukultur rheinland-pfalz, die Architektenkammer und vor allem die Architekten im Raum Koblenz der Aufgabe gestellt haben, auf einer Bundesgartenschau Architektur und Baukultur vermitteln zu wollen. Am Ende ist das einstimmige Resümee der Beteiligten: So leicht und fröhlich die Präsentationen wirkten, soviel Engagement und harte Arbeit steckten dahinter - aber die Mühe hat sich gelohnt.
Wo busweise Menschen blühende Beete und bunte Unterhaltung suchen, haben zeitgenössisches Bauen und die Frage nach seiner Qualität nicht unbedingt Konjunktur.
So stand gleich zu Anfang der Überlegungen fest, dass - was auch immer gezeigt werden würde - dem flanierenden Besucher einen markanten Eindruck zu bieten habe. Es ging um Erfassbar- und Erfahrbarkeit im Wortsinn, um sinnliches Begreifen, um das ins Bild setzen des Bauens als einem Suchen nach vieldimensionalen Lösungen. Es ging um die Entwicklung einer ebenso dauerhaften wie wandelbaren Folie für wechselnde Einzelpräsentationen, die gleichzeitig geeignet war, den Präsentationsraum auch alleine zu füllen. Es ging um einfache, polyvalente Elemente, die multifunktional einsetzbar waren und Anreiz boten, mit ihnen in Interaktion zu treten, sie zu bespielen und zu besitzen.
Irgendwann kam der Würfel ins Spiel. Seine klare Form hatte Kraft genug, den unterschiedlichen Anforderungen Raum zu geben. Hinzu kamen einfache, grundlegende Aussagen zum Raum und zum Licht. Zum Bauen als kultureller und technischer Leistung des Menschen, das ein Außen und ein Innen definiert, Grenzen schafft und Verbindungen herstellt. Und es gab temporäre Ausstellungen, die das Allgemeine mit konkreten Beispielen, mit einzelnen Projekten exemplifiziert haben. Darunter waren mit Architekturpreisen ausgezeichnete Projekte wie die des Architekturpreises Wein und des Architekturpreises Rheinland-Pfalz. Der „Tag der Architektur“ war in einer Vorschauausstellung im Architekturbaukasten ebenso zu Gast wie eine Ausstellung zur Landschaftsarchitektur. Gemeinschaftliche Wohnprojekte in Rheinland-Pfalz, beispielhaftes Bauen und Sanieren im Welterbe Oberes Mittelrheintal und ein Farbkonzept für das Mittelrheintal wurden vorgestellt und die Architekturbüros in Rheinland-Pfalz hatten die Möglichkeit, sich selbst auf den Würfel und ins Gespräch zu bringen. Mehr als zwei Dutzend Ausstellungen und Veranstaltungen kamen so in den sechs BUGA-Monaten zusammen - pro Woche im Durchschnitt eine. Gezählt wurden durchschnittlich beinahe 1.000 Besucher täglich. An 185 BUGA Tagen kamen also gut eineinhalb Großstädte mit Architektur und Baukultur in Berührung. Sie haben sich die Ausstellungen interessiert angesehen oder sind hindurch geschlendert, sie haben Fragen gestellt und mit ihren Kinderern Würfelobjekte gebaut oder nur den Regen abgewartet. So haben viele Besucher Gedanken und Bilder, Anregungen und Fragen mitgenommen, wenn auch nicht jeder Gast zur Architektur gefunden haben mag.
Eine Woche vor BUGA-Ende, als alle, die sich im Architekturbaukasten engagiert haben, zusammen kamen, stand fest: So leicht und fröhlich die Präsentationen wirkten, soviel Mut, Engagement und harte Arbeit steckten dahinter. Einstimmiges Reümee der Beteiligten war: Die Mühe hat sich gelohnt - die nächste Gartenschau öffnet 2014 in Landau - eine neue Chance für herausragendes Engagement in der Berufspolitik.Eine Zusammenstellung der
Beiträge zur BUGA Koblenz aus dem DAB. MEHR