Am Gespräch mit Bernhard Adams nahmen auf Seiten Neustadts Martina Annawald, stv. Baudirektorin, und Frau Heskens, Leitung Bauprojekte bei der GML teil. Präsident Gerold Reker, sein Vorstandskollege Uwe Knauth, Kammergruppensprecher Joachim Becker und Hauptgeschäftsführerin Dr. Elena Wiezorek vertraten die Architektenschaft. Der Fokus des Austausches lag auf den Herausforderungen der Stadtentwicklung und den Chancen, die die Bewerbung zur nächsten Landesgartenschau für Neustadt eröffnet.
Beigeordneter Adams betonte die hohe Lebensqualität in Neustadt, die aus der günstigen Lage der Weinlandschaft mit Anbindung an die Metropolregion, baukulturellen Höhepunkten wie dem Marktplatz und dem Hambacher Schloss sowie aus der höchsten Fachwerkbaurate in Rheinland-Pfalz bei gleichzeitig günstigen Miet- und Kaufpreisen resultiere. Zugleich habe die Dienstleistungsstadt mit Problemen zu kämpfen: niedrige Gewerbesteuer, eine Kaufhausbrache im Zentrum, zwei Bundesstraßen, die durch die Innenstadt führen, und einen Sanierungsstau.
Die Landesgartenschaubewerbung steht unter dem Motto „Sprung ins Grüne“, gab Adams bekannt. Zwei Bäche sollen renaturiert, Freiflächen und ein Grünzug in der Stadt mit einem weiteren Grünzug verbunden werden.
Als neueste Entwicklung nannte Adams eine Co-Working-Initiative, die auf Initiative der BASF ein attraktives dezentrales Arbeitsplatzangebot in Neustadt anbieten soll.
In den vergangenen 15 Jahren habe man sich auf eine integrierte Stadtentwicklung konzentriert und mehrere Projekte für Konzeptvergabeverfahren definiert. Außerdem seien zwei Planungswettbewerbe in Vorbereitung. Vorgesehen sei des Weiteren die Hinzunahme eines mobilen Gestaltungsbeirats. „Und auch die Baukulturinitiative Deutsche Weinstraße stößt auf positive Resonanz“, betonte Kammergruppensprecher Joachim Becker.
Reker empfahl mit Hinweis auf das Mittelstandsförderungsgesetz Planungsleistungen an freie Architekturbüros zu vergeben. Vorstandsmitglied Uwe Knauth appellierte an die Verantwortlichen, faire und auskömmliche Honorare zu vereinbaren. Einigkeit herrschte unter den Architekten bezüglich einer anzustrebenden fachspezifischen Besetzung freier Stellen im öffentlichen Dienst.