Die Burganlage im Taunus aus dem 14. Jahrhundert soll als touristischer Anziehungspunkt revitalisiert werden. Neben einer Tages- und Ausflugsgastronomie mit Außenbereich, waren flexibel nutzbare Tagungs- und Veranstaltungsräume vorzusehen. Für die Kernburg sollte zudem eine attraktive Besucherführung vom Parkplatz durch das Torwächterhaus und den äußeren Burghof geschaffen werden. Eine weitere wesentliche Zielsetzung war die weitgehende Barrierefreiheit. Das Preisgricht unter Vorsitz von Architektin Prof. Kerstin Schulz vergab vier Preise und zwei Anerkennungen.
19. November 2018
Burg Schwalbach
1. Preis
„Die Arbeit verzichtet auf große Gesten und überzeugt durch einen sensiblen Umgang mit der historischen Bausubstanz und durch differenzierte, angemessene Lösungen. Die Materialpalette korrespondiert mit dem Bestand und stärkt die atmosphärischen Qualitäten der Ruine.“ So beschreibt die Jury den erstplatzierten Entwurf von Heinrich Lessing Architekten und Bierbaum Aichele Landschaftsarchitekten aus Mainz. Die neue vertikale Erschließung im nördlichen Bereich des Palas über ein Eingangsfoyer mit Ausstellungsraum überzeugte, ebenso wie die Anordnung der Tagesgastronomie. Auch „die Eventangebote sind gut verortet und unabhängig von den touristischen Nutzungen organisiert“, lobte die Jury.
2. Preis
Der Entwurf der Arge Atelier . Schmelzer . Weber / Höhne Fitschen + Partner / Querfeld Eins Landschaftsarchitektur aus Dresden würde „die Attraktivität und Nutzbarkeit der Burg Schwalbach deutlich erhöhen“, war sich die Jury sicher. Angetan zeigte sie sich vor allem von dem Vorschlag, den alten Wehrgang wiederherzustellen und damit neue Erlebnisqualitäten zu schaffen. Auch der moderne Anbau des Pächterhauses als zeitgenössische Ergänzung des Hofes, die Erschließung sowie die Trennung des touristischen und gastronomischen Bereiches seien überzeugend.
3. Preis
Die Jury würdigte insbesondere den konzeptionellen Ansatz von Wandel Lorch Architekten, Frankfurt, mit Weidinger Landschaftsarchitekten, Berlin, die ab dem 19. Jahrhundert errichtete Bausubstanz durch neue Elemente zu ersetzen: Der neue Baukörper hebe sich in Formensprache und Bauweise deutlich vom Bestand ab und besteche aufgrund seiner „schlichten und angemessenen Kubatur“. Dem neugeschaffenen, geschossübergreifenden Innenraum des Palas attestierte die Jury zudem eine „starke innenräumliche Kraft“.
4. Preis
Den Entwurfsverfassern, Ferdinand Heide Architekt Planungsgesellschaft, Frankfurt mit TOPOS Stadtplanung, Landschaftsplanung und Stadtforschung, Berlin, gelinge es durch einen gläsernen Ergänzungsbau die Nutzungsqualität ohne große Eingriffe in die historische Bausubstanz zu verbessern, so die Jury. Das Raumprogramm sei erfüllt, Funktionsbereiche gut gegliedert und eine barrierefreie Erschließung gegeben. Positiv bewertet wurde auch der Rückbau des Pächterhauses, durch den der Zugang zum Pächterhof attraktiviert werde.
Anerkennungen
Anerkennungen gingen an Max Dudler, mit, TDB Landschaftsarchitektur, Berlin und Architekten Stein Hemmes Wirtz, Frankfurt mit, ernst + partner landschaftsarchitekten,