Die demografische Entwicklung stellt Kommunen, Land und auch den Bund vor neue Herausforderungen: Sowohl den steigenden Altersdurchschnitt der Gesellschaft als auch Schrumpfungsprozesse, Wanderungsbewegungen und die wachsenden Anziehungskraft der so genannten „Schwarmstädte“ gilt es, mit klugen Maßnahmen zu kompensieren. Bei der zweiten Sommerfachreise zum Thema „Demografie und Wohnen“ hat sich Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen zu einer zweitägigen Projektbereisung durch verschiedene Regionen des Landes auf den Weg gemacht.
Im Rahmen der Tour, die von Bad Kreuznach über Otterbach und Kaiserslautern am ersten Tag nach Pirmasens, Ludwigshafen und Worms am zweiten Tag führte, besuchte die Ministerin sowohl technische als auch bauliche und natürlich soziale Konzepte. Ohnehin greifen die verschiedenen Aspekte bei vorbildlichen Projekten meist ineinander.
Quantitative und qualitative Wohnraumversorgung in Rheinland-Pfalz bis 2030
Hintergrund der Fahrt war ein vor wenigen Monaten vom empirica-Institut vorgelegtes Gutachten zur qualitativen und quantitativen Wohnraumversorgung bis 2030 in Rheinland-Pfalz. Es zeigte: In Rheinland-Pfalz ist eine weite Spreizung der Bedarfe und des Angebotes zwischen den universitären Schwarmstädten, ihrem direkten Umfeld, mittelgroßen Entlastungskommunen in ihrem Einzugsbereich und meist ländlichen Schrumpfungsregionen zu beobachten. Wachsen, Stagnation und Schrumpfung liegen zuweilen sehr eng beieinander. Viele Städte wachsen, aber nicht alle. Auf dem Land zeigen sich eher die gegenteiligen Herausforderungen des demografischen Wandels, doch auch hier gibt es große Unterschiede, die zuweilen auf kleinen Ursachen gründen. Bei der Reise ging es darum zu erfahren, wie preiswertes, altersgerechtes und energieeffizientes Wohnen sowohl in den Schwarmstädten wie in den Quellgebieten der Wanderungsbewegungen gesichert werden kann. Erörtert wurden Fragen der sozialen Wohnraumförderung, der Quartiersentwicklung und der Förderung von baukultureller Qualität. Zur Reise eingeladen waren die Abgeordneten des rheinland-pfälzischen Landtages in den jeweiligen Landkreisen, Landräte, Oberbürgermeister und Bürgermeister, Beigeordnete und Dezernenten sowie Vertreterinnen und Vertreter der Medien.