Im Malsaal der Cranach-Stiftung ging es am 16. September 2017 um reformatorische Impulse und Ideen, die bis heute in Architektur und Stadtentwicklung wirksam sind. Dazu erhielten die Teilnehmer Einblicke in die Revitalisierung des denkmalgeschützten Baubestandes und ihrer radikal modernen Ergänzungsbauten der heutigen Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, der Stadt Lutherstadt Wittenberg und der Evangelischen Kirche Deutschlands.
Das gemeinsame Symposium ist ein wichtiger Baustein in der Standortbestimmung, ob und wie sich Architekten aller Fachrichtungen in ihren interdisziplinären Denkansätzen gesellschaftlich relevanten Themen widmen und in den Diskurs einbringen können. Als wichtiger Versuch, die Interdisziplinarität über die der Architektenschaft auszudehnen, waren die Vorträge und Diskussionen mit Theologen, Politikwissenschaftlern, Juristen, Politikern, Historikern, Denkmalpflegern und natürlich praktizierenden Architekten und Landschaftsarchitekten weit mehr als eine Auseinandersetzung mit Fragen zu Architektur und Religion. All das mit dem Fazit: Wer tragende zukunftsfähige Antworten finden will, muss die richtigen Fragen stellen. Diese zu formulieren, ist ein wichtiger gesellschaftspolitischer Prozess, dessen Gestaltung unter Mitwirkung des Berufsstandes eine Zukunftsaufgabe ist.