18. Juli 2023
Diskussion qualifizieren
Die Runde, moderiert von Immobilienökonomin Alexandra May, war prominent besetzt mit Baudezernent Bert Flöck (CDU), aus dem Stadtrat Andrea Mehlbreuer (Bündnis 90/Die Grünen) und Torsten Schupp (Wählergruppe Schängel e.V.) sowie zwei Vertreterinnen aus dem Gestaltungsbeirat, Landschaftsarchitektin Prof. Ulrike Kirchner und Architektin Ingrid Marx. „Man lernt viel und als Stadträtin kann ich dazu auffordern, dabei zu sein“, appellierte Mehlbreuer gleich zu Beginn der Diskussion. Sie sei immer dabei, zum Beirat bestehe ein vertrauensvolles Verhältnis. Schupp sah es genauso, man lerne enorm viel, die Sitzungen seien „mega spannend und mega interessant“. Wünschenswert sei es, dass bei den viermal im Jahr stattfindenden Sitzungen alle Fraktionen vertreten seien. Mehr Interesse der Zivilgesellschaft und nicht zuletzt der Architektenschaft erhofft sich auch der Expertenbeirat für die Zukunft. Unterstützung könnten hierbei Presse und Medien leisten, die idealerweise auf die Termine hinweisen würden und von den Projekten berichteten.
Man lernt viel und als Stadträtin kann ich dazu auffordern, dabei zu sein.
Die Arbeitsweise des Gestaltungsbeirats wurde anhand beispielhafter Projekte vorgestellt. Beim „Haus an der Christuskirche“ ging es bei der Betrachtung des Beirates um die Alternativen von Sanierung und Aufstockung und neue Nutzungen. Beim Großprojekt „Areal Koblenzer Brauerei“ im Kernbereich des Welterbes „Oberes Mittelrheintal“ sollten neben Gebäudevolumen und Nutzungskonzept auch der Städtebau mit Infrastruktur betrachtet werden. Der Austausch mit den Architekturbüros sei dabei immer im Diskurs, konstruktiv und kollegial „auf Augenhöhe und mit Respekt“. Als Gestaltungsbeirat gebe man Anregungen, man entscheide nicht, so Mehlbreuer. Unterschiedliche Blickwinkel verschiedener Disziplinen von außen lieferten Impulse, um die Planungen zu optimieren. Kirchner ergänzte, es gehe um Qualitätsbetrachtung, darum Empfehlungen auszusprechen und nicht zu urteilen. Mit dem Einwurf von Bert Flöck „Qualität liegt im Auge des Betrachters“ war Joachim Rind, Präsident der Kammer, nicht einverstanden. Von „der Seitenlinie“ merkte er an, die Stadt dürfe sich nicht zum Spielball von Investoren machen, der unabhängige Gestaltungsbeirat sei ein wichtiges Gremium, um die Diskussion zu wichtigen Bauvorhaben der Stadt fachlich zu vertiefen und damit zu qualifizieren.
Eingangs führte Thomas Rippel, Amt für Stadtentwicklung und Bauordnung, in Vertretung für Amtsleiter Frank Hastenteufel, in die Projekte ein. Das Amt schlägt dem Stadtrat aus den laufenden Verfahren Projekte für den Gestaltungsbeirat vor und unterstützt ihn mit der Aufbereitung der Unterlagen und Durchführung der Sitzungen.
Der Einladungsflyer als PDF MEHR