14. Dezember 2009
19/2009
Mainz. Die prominente Lage des Erlus-Geländes verlangt nach alternativen Planungen, um für den Standort architektonisch angemessene und qualitativ hochwertige Lösungen zu erhalten. Die Bebauung einer solch attraktiven Fläche zwischen Rhein und Dom in Speyer muss durch einen Wettbewerb entschieden werden, so die Architektenkammer Rheinland-Pfalz zu den anstehenden Beratungen (17. Dezember 2009) des Stadtrats in Speyer wie auch im Schreiben an Oberbürgermeister Schineller vom 06. November 2009.
Die Architektenkammer sieht Speyer in einer guten Tradition qualitätsvoller Entscheidungen zur Stadtsanierung und Konversion durch Architektenwettbewerbe. So sei es gelungen, die Stadtentwicklung von Speyer gestalterisch, städtebaulich und wirtschaftlich in den vergangenen Jahren beispielhaft voranzubringen. Entscheidungen, die sich allzu sehr an Investoreninteressen binden sind aus Sicht der Architektenkammer häufig nicht langfristigen Zielen einer Stadt dienlich.
Städtebauliche Vorgaben und denkmalpflegerische Aspekte können in der Wettbewerbsauslobung in verschiedener Hinsicht von den teilnehmenden Architekten interpretiert und zu gestalterisch und wirtschaftlich optimalen Lösungen geführt werden. Das Wettbewerbsverfahren selbst bedeutet transparente Entscheidungsprozesse bei der Bestimmung der zu prämierenden Entwürfe. Die Qualitätssteigerung durch den Vergleich verschiedener Ideen und größere Entscheidungssicherheit für den Investor komme letztendlich auch der Realisierbarkeit und Wertentwicklung der Immobilien zugute.
Die rheinland-pfälzische Architektenkammer appelliert deshalb eindringlich an Stadtrat, Oberbürgermeister und Investor im Sinne von Bauqualität und Baukultur den Weg eines Wettbewerbsverfahrens für die Bebauung des Speyrer Rheinufers zu beschreiten. Die Kammer bietet ihre Unterstützung bei der Vorbereitung des Architektenwettbewerbs an.
Archivbeitrag vom 14. Dezember 2009