Seit 2016 ist die Ludwig-Riedinger-Grundschule im Zentrum der Stadt Kandel in der Südpfalz Ganztagsschule. Nun soll die vierzügige Grundschule mit rund 350 Schülern einen Neubau für die Mensa erhalten; diese war bislang provisorisch in der benachbarten Stadthalle untergebracht. In dem Erweiterungsbau sollen zudem ein Klassen- und Ganztagsraum, ein Arbeitsraum für die Lehrer sowie ein Mehrzweckraum Platz finden, der auch für kleinere Feiern, Film- und Theaterveranstaltungen genutzt werden kann. Die bestehenden Freiflächen sollen weitestgehend erhalten bleiben. Besonderes Augenmerk liegt auf der Barrierefreiheit und einer guten Raumakustik. Die Jury unter Vorsitz der Karlsruher Architektin Prof. Susanne Dürr vergab drei Preise und zwei Anerkennungen.
08. Mai 2019
Erweiterung Grundschule Kandel
1. Preis
Der Siegerentwurf von zwo-elf Architekten aus Karlsruhe platziert den kompakten, zweigeschossigen Neubau im Norden des Schulhofes entlang der Marktstraße. Der Speisesaal im Erdgeschoss orientiert sich mit seiner überdeckten Freiterrasse zum Pausenhof. Geschickt verknüpfe er Innen- und Außenraum und schaffe hohe Aufenthaltsqualitäten und Blickbezüge, lobte die Jury. Untergeordnete Nutzungen wie die Andienung seien folgerichtig zum Parkplatz ausgerichtet. Auch die Anordnung der Räume im Obergeschoss konnte überzeugen, zumal sie eine hohe Flexibilität zulasse. Die Freitreppe als alternativer Zugang zum Obergeschoss, Sitzmöglichkeit und räumliche Begrenzung nach Osten zum Parkplatz wurde begrüßt. Sehr positiv wurde zudem der Umgang mit den bestehenden Freiraumangeboten bewertet, die erhalten und in ihrer Qualität gestärkt würden.
2. Preis
Die Jury honorierte den Entwurf des FLOSUNDK architektur+urbanistik aus Saarbrücken als „interessanten und wertvollen Beitrag zum Wettbewerb“: Klassen- und Lehrerarbeitsraum sind als zweigeschossige Erweiterung dem Bestandsbau aus den 1960er Jahren zugeordnet. Mensa, Mehrzweck- und Gruppenraum dagegen befinden sich in einem längsorientierten, zweigeschossigen Riegel an der Marktstraße. Beide Teile sind im ersten Obergeschoss über eine Brücke miteinander verbunden.
3. Preis
Auf dem dritten Platz landete die Arbeit der archis Architekten + Ingenieure aus Karlsruhe. Die Verfasser präsentieren einen kompakten Erweiterungsbau mit Holzfassade, der direkt an den historischen Bestand anschließt. Den nichtoffenen Realisierungswettbewerb konnten zwo-elf Architekten aus Karlsruhe für sich entscheiden. Dabei wird der vorhandene Innenhof komplett überbaut; Außenwände werden zu Innenwänden. Angetan zeigte sich die Jury vor allem von dem neuen, großzügigen Eingang mit Verteilerfunktion, der eine eindeutige Orientierung zum Schulhof schaffe.
Anerkennungen
Anerkennungen gingen an Joa Studio für Architektur aus Karlsruhe und AV1 Architekten aus Kaiserslautern.
Archivbeitrag vom 08. Mai 2019