Nach 35 Klartexten, meist mit kritischen Untertönen, genehmige ich mir mal einen ... einen ganz und gar positiven. Seit etwas mehr als 21 Jahren bin ich Architekt und erlebe seither die Kammer in besonderer Kontinuität. Nicht nur wegen einer gut ein viertel Jahrhundert währenden, erfolgreichen Präsidentschaft von Günther Franz, sondern auch, weil sie kontinuierlich nie still stand - auch danach nicht. Dazu bedarf es sicher vieler Menschen, die sich engagieren und einbringen, aber immer auch eines Kopfes, der den Überblick nicht verliert und eine komplexe Organisation zu führen weiß. Wenn unsere Kammer heute höchste Anerkennung genießt, ein gewichtiges Wort im Reigen der anderen Kammern mitspricht und in Vielem als Vorreiter gilt, verdankt sie das auch einem Hauptgeschäftsführer, der schon seit fast 28 Jahren für sie da ist. Kompetent, über alle relevanten Themen informiert, auf Konsens bedacht, die Menschen hinter Problemstellungen nie aus dem Auge verlierend, aber auch immer am Ziel orientiert, brachte und bringt er sich ein - nicht zuletzt durch die Übergabe aller Aufgaben an seine Nachfolgerin.
Es naht das Ende dieser Ära, Zug um Zug sind Veranstaltungen die jeweils letzten mit ihm, und es wird dann auch ordentlich verabschiedet. Mich aber drängt es jetzt zum persönlichen Dank. Oft habe ich klugen Rat in Anspruch nehmen können, wenn Wege des Berufs und des Amtes sich kreuzten. Auch allzu „klaren Text“ ließ ich schon mal „redigieren“, und ich werde diese besondere Anlaufstelle sicher vermissen. Kurzum, jeden neuen Lebensabschnitt beginnt man gerne mit einem verdient guten Gefühl, und deswegen steht für den kommenden (Un)ruhestand von Dr. Michael E. Coridaß mein persönlicher Dank für alles, was die rheinland-pfälzischen Architekten ihm verdanken ... ganz am Anfang.
Vizepräsident Ernst Wolfgang Eichler, Alzey
Archivbeitrag vom 27. Juli 2011