22. Februar 2019

Gemeinschaftliches Wohnen

Visualisierung des 1. Preis des Finklerhofes in Godramstein-Landau
1. Preis: Architekturbüro pg1, Kaiserslautern
Visualisierung:Architekturbüro pg1, Kaiserslautern

Ideenwettbewerb zur Entwicklung des Finklerhofs in Godramstein-Landau.

Der denkmalgeschützte Finklerhof in Godramstein-Landau soll revitalisiert und zu einer gemeinschaftlichen Wohnanlage mit kultureller Nutzung entwickelt werden. In dem Gebäudeensemble aus dem 18. und 19. Jahrhundert sollen bis zu sechzehn attraktive, bedarfsgerechte Wohneinheiten für Menschen ab 55 Jahren entstehen. Für Hof- und Gartenfeste sowie gemeinschaftliche Aktivitäten im historischen Saal (Haus 2) war eine Außenküche (Haus 3, EG) vorzusehen. Auch zwei Gästeapartments waren nachzuweisen, die von allen Bewohnern genutzt werden können. Besonderes Augenmerk war auf die Aspekte Denkmalschutz und Barrierefreiheit zu richten.

Das in mehreren Bauabschnitten umsetzbare Konzept sollte zudem Vorschläge für einen zweigeschossigen Neubau im Süden des Grundstücks beinhalten. Beim ausgelobten Ideenwettbewerb vergab die Jury unter Vorsitz von Prof. Andrea Wandel drei Preise.

 1. Preis

 

"Der Entwurf (würdigt) in großem Maß die Bestandssituation und bietet für das geplante gemeinschaftliche Wohnensemble viele sehr gute Entwurfsansätze", lobte die Jury den Siegerentwurf vom Architekturbüro pg1 aus Kaiserslautern. Vor allem der hohe Anteil an barrierefreien Wohnungen sowie die räumlicheFassung des Innenhofs durch die neue westliche Grenzbebauung wurden gelobt. Sie verbinde den Bestandsbau mit dem neuen Treppenhaus und dem zweigeschossigen Neubau. Die Orientierung der neuen Wohnungen zu den beiden Höfen unterstütze zudem "den Gemeinschaftsgedanken, die witterungsgeschützten Vorzonen - als Laubengang oder Balkon - bieten Aufenthaltsbereiche mit Bezug zu den gemeinschaftlichen Höfen", so die Jury. Gestaltungsgebendes Element ist die vorgelagerte Holzlamellenfassade.

 2. Preis

Die Jury honorierte insbesondere den konzeptionellen Ansatz der Arge hdg Architekten aus Bad-Kreuznach mit Amunt Nagel Theissen Architekten und Designer PartGmbB aus Stuttgart, eine "ganzheitliche Verbindung aller Grundstücksbereiche zu erreichen". Unterstützt werde diese Idee durch den zum Innenhof orientierten, durchgehenden Laubengang. Besonders positiv bewertete die Jury die Erschließung, die nicht nur ein "gestalterisch bedeutsames Entwurfselement" sei, sondern "auch eine große funktionale Effizienz" aufweise. "Mit einer sensiblen Formensprache und zurückhaltenden Gestaltung der neuen Einfügungen gelingt den Verfassern eine eigenständige und ablesbare Architektur", lautete das Preisgerichtsurteil.

 3. Preis

Der Entwurf der Hille Architekten und Stadtplaner BDA aus Ingelheim schaffe mit "einfachen Mitteln klare Strukturen und gute Nutzungsmöglichkeiten". Angetan zeigte sich die Jury vom Gemeinschaftshof mit Außenküche, der jedoch einen eher "städtischen Charakter" erzeuge. Der neu angebaute Erschließungskern mit Treppe und Aufzugsanlage sei gut verortet. Haus 5 füge sich als Neubau gut in das Hofensemble ein, ebenso das zweigeschossige Haus 6. Der Durchgang zum rückwärtigen Forum werde aufgewertet und wirke dadurch einladend.

Das Projekt "Finklerhof" war in der Wettbewerbsreihe "Mehr Mitte bitte!" des rheinland-pfälzischen Finanzministeriums mit einem Sonderpreis prämiert worden.

 

Archivbeitrag vom 22. Februar 2019