Corona hält die Welt in Atem und stellt auch hierzulande den Berufsstand, Politik und Wirtschaft vor
große Herausforderungen. Die Folgen der Pandemie waren Thema eines Gedankenaustausches von Kammerpräsident Gerold Reker und Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen.
Coronafolgen
Wie hat sich die Pandemie auf das Planen und Bauen in Rheinland-Pfalz ausgewirkt? So lautete die Eingangsfrage zum Gespräch. Kammerpräsident Gerold Reker berichtete, dass es teilweise zu gestörten Bauabläufen komme; Lieferketten seien unterbrochen worden. Der tiefe Konjunkturschock blieb aber (bislang) aus. „Geholfen hat uns in dieser Zeit vor allem die klare Haltung des Landes, vertreten durch den Landesbetrieb Liegenschafs- und Baubetreuung (LBB), seine Baustellen
aufrechtzuerhalten, weiterhin auszuschreiben und zu planen. Sich hier also nichts geändert hat. Und sicherlich die Möglichkeit zu Abschlagszahlungen in Höhe von 80 Prozent – ohne größere Rechnungsprüfung“, erklärte Kammerpräsident Gerold Reker, der Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen am 1. Juli zum Gespräch im Zentrum Baukultur traf.
Eine von den Länderkammern und Bundesarchitektenkammer initiierte Online-Umfrage zur Lage der Architekturbüros ließ Anfang April, kurz nach dem Lockdown, zunächst einen zwar verzögerten, aber deutlich spürbaren Einbruch erwarten. Drei Monate später hellen sich die Erwartungen für eine
Mehrheit der Büros leicht auf. Doch nicht für alle: „Kleine Büros leiden, insbesondere die Ein-Personen-Büros“, so Reker. „Sehr stark betroffen sind auch die Innenarchitekten, schließlich ist der ganze Gastronomiebereich weggebrochen.“ Während die begonnenen Projekte oft weiterliefen, falle die Akquise nun zunehmend schwerer, für Ende des Jahres werde ein Peak nach unten erwartet. Finanzielle Hilfen seien dann nötig.