Anlässlich der Jahrestagung der Landesdenkmalpfleger im Juni fand das siebte Ortsgespräch bei gewittriger Sommerhitze auf dem Gelände der Trier Kaiserthermen statt. Im Europäischen Kulturerbejahr 2018 wurde ihr unmittelbares Umfeld Anschauungs- und Diskussionsgegenstand. Zwei Wohnbebauungen und ein Verwaltungsbau konnten die Teilnehmer zunächst auf einem Spaziergang abschreiten. Im Anschluss ging es darum, wie sich diese drei Projekte in ihrem Verhältnis zu den angrenzenden Kaiserthermen einerseits und dem übrigen Stadtraum andererseits unterscheiden – und natürlich um eine Einschätzung, welches Projekt den angemesseneren Weg gewählt habe.
Auf dem Podium vertraten Vizepräsidentin Edda Kurz und Präsident Gerold Reker die Architektenkammer. Weitere Gesprächspartner waren der Trierer Baudezernent Andreas Ludwig, der Vorsitzende des Architektur- und Städtebaubeirates Trier, Prof. Kunibert Wachten, Prof. Oskar Spital-Frenking für den Denkmalbeirat Trier und ICOMOS, und als Generaldirektor der GDKE Thomas Metz. Moderiert wurde die Runde vom Berliner Architekturkritiker Dr. Jürgen Tietz.
Einen spannenden Aspekt brachte der Vorsitzende des Trierer Architektur- und Städtebaubeirates ins Gespräch ein. Denn einerseits war ihm wichtig, frühzeitig mit der Beratung der geplanten Projekte in die Diskussion einsteigen zu können. Doch dieser Ablauf berge auch Risiken: Einmal beraten und abgestimmt, entwickeln sich die Projekte ohne weitere Befassung des Beirates weiter – wohl nicht immer ganz im Sinne des Beratungsergebnisses. Gerne wäre man dieser Überlegung weiter gefolgt, doch lenkte die Forderung, um des sensiblen Trierer Untergrundes willen komplett auf tiefe Baugruben zu verzichten, das Gespräch in eine neue Richtung. Da war schon die Diskussionszeit abgelaufen und die nächste Gesprächsrunde drängte auf die Bühne.
Archivbeitrag vom 13. August 2018