14. Mai 2021

Katastrophenschutzzentrum Bitburg

Scheidt Kasprusch Architekten GmbH (Berlin)
Scheidt Kasprusch Architekten GmbH (Berlin)

Einstufiger, nichtoffener, hochbaulicher Realisierungswettbewerb mit Ideenteil

Die freiwillige Feuerwehr Bitburg soll eine neue Feuerwache im südöstlichen Stadtgebiet erhalten. Um Synergieeffekte zu nutzen, wird auf dem neuen Grundstück auch der Katastrophenschutz des Kreises untergebracht. In direkter Nachbarschaft wird ein Standort des Technischen Hilfswerks entstehen. 17.275 Quadratmeter stehen für den Neubau des Katastrophenschutzzentrums und die geplanten Betriebswohnungen der Feuerwehr zur Verfügung. Zentrales Thema der Ausschreibung war die Funktionalität der Gesamtanlage im Alarmfall. Daher sollte sowohl die Gestaltung des Bauwerks als auch die verkehrstechnische Anbindung im Wettbewerb entwurfstechnisch gelöst werden. Beim ausgelobten einstufigen, nichtoffenen, hochbaulichen Realisierungswettbewerb mit Ideenteil wurden drei Preise und Anerkennungen verliehen.

1. Preis

Mit dem ersten Preis wurde der Entwurf der Scheidt Kasprusch Architekten GmbH ( Berlin) ausgezeichnet. Der Plan sieht einen rechteckigen Baukörper orthogonal zum Südring vor, in dem die Fahrzeughallen – höhengleich zu den zweigeschossigen Lager-, Schulungs- und Verwaltungsbereichen – eingeschossig integriert werden. Der PKW-Verkehr mit Zufahrt und Stellplätzen findet auf der Nordseite des Gebäudes Platz. Der Alarmhof ist zweigeteilt auf der Süd- und der Westseite angeordnet. Die Schulungs-, Verwaltungs- und Materialräume sowie die Werkstätten seien laut Preisgericht gut angeordnet, da kurze Wege gewährleistet seien. Das Gebäude sei als Holzrahmenbau mit einer Fassade aus einer hinterlüfteten Karbon-Holzschalung und natürlicher Cellulose-Dämmung nachhaltig und weitgehend CO2-neutral geplant, was das Preisgericht lobend hervorhob. Außerdem ist auf den Dachflächen die Aufstellung von Hybrid-Photovoltaikanlagen vorgesehen.

2. Preis

Den zweiten Platz belegte das Konzept von Schuster Architekten (Düsseldorf). Der Entwurf schlägt eine klare Zonierung des Grundstückes durch ein Gebäudeensemble vor, dessen Kern die Fahrzeughalle bildet, die orthogonal zum Südring platziert wird und das Grundstück in zwei Hälften teilt. Den nordwestlichen Auftakt bildet der Verwaltungstrakt, der auch den Eingangsbereich durch eine Unterschneidung markiert. Durch das Ausscheren wird an der nördlichen Grundstückslängsseite ein Hof gebildet, der die Funktionen Zufahrt, Parken und Wohnen fasst. Die südwestliche Ecke wird durch eine Übungswand markiert, die sinnvoll mit dem Übungshof verknüpft sei. Die vorgeschlagene Holzbauweise mit hinterlüfteter Fassade passe in das Gesamtkonzept mit begrünten Freiräumen, Wand- und Dachflächen.

3. Preis

Der dritte Platz ging an ahrens&grabenhorst architekten stadtplaner BDA (Hannover). Der Neubau nehme das städtebauliche und typologische Prinzip der Bebauung entlang des Südrings auf. Große Fenster an der Fahrzeughalle und die rot angelegte Dachuntersicht erzeuge einen Wiedererkennungswert, wirke gleichzeitig aber auch zu einfach und industriell. Die funktionalen Zusammenhänge seien gut abgebildet, sowohl im Außenraum als auch im Inneren des Gebäudes. Der im Grünraum vorgesehene Übungshof samt Überdachung sei unter funktionalen Gesichtspunkten gut verortet. Er führe jedoch zu einer Fragmentierung des zusammenhängenden Grünraumes und reduziere die Freiraumqualität des dort positionierten Wohnraums.

Anerkennungen

Eine jeweils gleichwertige Anerkennung erhielten die Entwürfe der 4a Architekten GmbH (Stuttgart), Meurer Generalplaner GmbH (Frankfurt am Main) sowie Sponer Trumpp Schneider ARGE Architekten (Stuttgart).