18. September 2019

Licht, Luft und Sonne: Grünes Bauhaus

Dr. Voigt, Prof. Dr. Petrow, Moderator Hübsch und Dr. S. Butenschön (v.l.n.r.)
Dr. Voigt, Prof. Dr. Petrow, Moderator Hübsch und Dr. S. Butenschön (v.l.n.r.)
Marion Linzmeier-Mehn

Anlässlich des runden Bauhaus-Geburtstages widmete sich das 6. Hambacher Architekturgespräch dem Thema „Licht, Luft und Sonne: Grünes Bauhaus“. Rund 170 Gäste kamen am 5. September 2019 zum Hambacher Architekturgespräch in das Hambacher Schloss, um einen kritischen Blick auf die Frage „Gab es ein grünes Bauhaus?“ zu werfen.

Nach den Begrüßungen durch Oberbürgermeister Marc Weigel, Kammerpräsident Gerold Reker und Thomas Metz, Generaldirektor Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, führte der Fachvortrag von Dr. Sylvia Butenschön von der TU Berlin zum Thema "Licht, Luft und Sonne: Freiraumqualität statt Abstandsgrün" ein. Am Beispiel von Außenanlagen Berliner Großwohnsiedlungen der Moderne zeigte sie verschiedene Gartentypen auf, wie die Mietergärten der Hufeisensiedlung Britz, entworfen von dem Landschaftsarchitekten Leberecht Migge oder der ebenfalls von ihm entworfene Gemeinschaftsgarten der Siemensstadt.

Gab es ein grünes Bauhaus?

Das zweite Referat "Moderne Großstadt in Grün: Das neue Frankfurt 1925-1931" hielt der Architekt und Architekturhistoriker Dr. Wolfgang Voigt. Eindringlich schilderte er die schlechte, soziale Situation der 1920er Jahre in Frankfurt und das daraus resultierende Bauprogramm Neues Frankfurt, sowie die Idee der Selbstversorgergärten, die vor allem der Gartentheoretiker Migge vertrat.

Zu dem anschließenden Diskurs stieß Prof. Dr. Constanze Petrow dazu, Professorin am Institut für Freiraumentwicklung in Geisenheim. Sie unterstrich, dass den Geist des Bauhauses heute zu pflegen, bedeutet, mit eben diesem Mut und dem Experimentellen neue Ansätze auszuprobieren. Am Ende der Diskussion herrschte Einigkeit: Würde man das Bauhaus in die heutige Zeit übertragen, hieße dies, Qualität in den öffentlichen Räumen für Alltagssituationen zu konzipieren, die gegen das Auseinanderdriften der Gesellschaft wirken.

  

Archivbeitrag vom 18. September 2019