Die Stadt Neuerburg plant die Neugestaltung ihres Marktplatzes sowie der angelagerten Straßenräume. Die zu gestaltende Fläche liegt in der Stadtmitte und hat eine Größe von rund 4.518 Quadratmetern. Sie dient der Stadt als zentraler Markt- und Veranstaltungsort und soll zukünftig auch als touristischer Einstiegspunkt für Besucher von Neuerburg dienen. Beim offenen freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb vergab das Preisgericht drei Preise und Anerkennungen.
20. April 2021
Marktplatz Neuerburg
1. Preis
Mit dem ersten Preis wurde die Arbeit der Franz Reschke Landschaftsarchitektur GmbH (Berlin) ausgezeichnet. Der Entwurf gliedert den Marktplatz in Zonen mit einer Ausrichtung des Raumes in Nord-Süd-Richtung. Eine aus der Mittelachse geschobene Intarsie soll das zukünftige Platzzentrum darstellen. Östlich schließen sich ein Andienungskorridor und eine Gastronomiezone direkt an. Am nördlichen Ende des Marktplatzes sei zugunsten einer konsequent weitergeführten Fußgängerqualität bis zur Enz und dem Übergang in die Graf-Dietrich-Straße kein Parken vorgesehen. Eine Bedarfszu- und Ausfahrt soll aber möglich sein. Stellplätze sind in der südlichen Marktstraße vorgesehen. Eine einseitige Baumreihe strukturiert diesen Straßenabschnitt. Die geplante Verwendung eines einheitlichen Belagmaterials auf allen Teilflächen trage laut Preisgericht zu einer starken Vereinheitlichung, Beruhigung und Großzügigkeit des Raumes bei. Ebenfalls positiv bewertet wurden die Anordnung der Ausstattungs- und Grünelemente sowie das belagsbündige Fontänenfeld in der nördlichen Hälfte. Die Versetzung der Mariensäule an die Straße Madamenhof wurde durch das Preisgericht allerdings kritisch beurteilt.
2. Preis
Der zweite Preis ging an den Entwurf von faktorgruen Landschaftsarchitekten bdla Beratende Ingenieure Partnerschaftsgesellschaft mbB (Freiburg). Das regelmäßig gesetzte Baumdach im Norden integriere laut Preisgericht die Mariensäule gut und verspreche eine hohe Aufenthaltsqualität auch an heißen Sommertagen. Die Position des Baumhains könne allerdings nicht gänzlich überzeugen und auch die angedachte Baumart Kastanie sei für den Standort fragwürdig. Der südliche Platzbereich soll nach dem Willen der Entwurfsverfasser im Kontrast zu dem Baumhain durch die lockere Positionierung einer großen Stadtlinde und eines Wasserspiels gestaltet werden. Die geplante Inszenierung des Marktbrunnens mit einem Wasserbecken inklusive Fontänen und die breiten Sitzmöbel als Randelemente wurden vom Preisgericht besonders gewürdigt. Die vorgesehene Konzentration auf die Nord- und Südseite erzeuge eine großzügige und gut dimensionierte, freie Platzmitte.
3. Preis
Den dritten Platz belegte der Entwurf der club L94 Landschaftsarchitekten GmbH (Köln). Er sieht eine einheitlich und monochrom gestaltete Platzfläche vor, die den Raum als großes Ganzes präsentiere. Eine Differenzierung zwischen gebäudenahen Zonen, Straßenraum oder Platzbelag werde damit geschickt vermieden, urteilte die Jury. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal sei die Durchgrünung des Raumes mit Großgehölzen. Kritik wurde an einem geplanten Bodenleitsystem für touristische Highlights geäußert, das aufgesetzt wirke sowie möglicherweise von der Digitalisierung überholt werde.
Anerkennung
Die drei Anerkennungen des Preisgerichts gingen an die Entwürfe von Krause Landschaftsarchitekten (Freiburg), PLANKONTOR S1 Landschaftsarchitekten (Stuttgart) und capatti staubach Landschaftsarchitekten (Berlin).