17. März 2014

Mehr Miteinander

Porträt Uwe Knauth
Foto: Heike Rost, Mainz

Vorstandsmitglied Uwe Knauth plädiert in der April-Ausgabe 2014 des Deutschen Architektenblattes dafür, die Chancen der Landesgartenschau in Landau zu nutzen

Mit der Landesgartenschau 2015 in Landau eröffnen sich für uns Chancen für die Darstellung unseres Berufsstandes und unseres Leistungsspektrums. Alle Fachrichtungen, egal ob Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten oder Stadtplaner, haben die Möglichkeit, sich auf der Ausstellung zu präsentieren. Dies ermöglicht eine Präsenz unseres gesamten Berufsstandes, die weit über das reine Gartenschauangebot hinausgeht. Die südlichen Kammergruppen haben beschlossen, diese Chance zu ergreifen und gemeinsam ein Programm auf der Gartenschau zu organisieren, vergleichbar mit dem Engagement der Kammergruppe 2 bei der Bundesgartenschau in Koblenz.

stadt.weiter.bauen
In Landau wollen wir uns im Rahmen der Sonderausstellung „stadt.weiter.bauen“ der Stadt Landau präsentieren. Diese wird an zentraler Stelle - in der Mitte der Konversionsfläche der ehemaligen Kaserne Estienne et Foch, dem geplanten Wohnpark am Ebenberg - die Bürger und Gartenschaubesucher über die zukünftige Entwicklung der Stadt Landau informieren. Die Sonderausstellung bezieht das gesamte Stadtgebiet mit ein und reicht damit weit über die Gartenschaufläche hinaus.

Wir sind dabei
Die Kammergruppen planen mehrere Ausstellungen, die jeweils mit Auftaktvorträgen starten. Darüber hinaus sollen Fachführungen, auch über das Landesgartenschaugelände hinaus, angeboten werden, die die städtebaulichen und historischen Verbindungen zwischen der Stadt und dem Konversionsgelände aufzeigen. Abgerundet wird das Programm durch Einzelveranstaltungen wie Workshops und Abendveranstaltungen.

Zeit für mehr Kommunikation
Da auf dem Areal noch alte Kampfmittel gefunden wurden, ist der Start der Landesgartenschau um ein Jahr, auf den April 2015, verschoben worden. Dies verschafft uns die Zeit, über die projektbezogene Zusammenarbeit hinaus, die Gelegenheit zu nutzen, den Teamgeist und den kollegialen Austausch weiter zu festigen. Das gemeinsame Engagement hat bereits jetzt die Kommunikation untereinander und damit auch den berufl ichen Erfahrungsaustausch deutlich belebt, was letztendlich auch ein Motivationsschub für die eigene Arbeit bedeuten kann.

Teamarbeit nicht ausgeschlossen
Mit dem Kennenlernen und dem Wissen über das Leistungsspektrum der Kolleginnen und Kollegen lässt sich auch der Boden für zukünftige Kooperationen bereiten. Die Chancen bei Vergabeverfahren lassen sich für kleinere Architekturbüros um ein Vielfaches erhöhen, wenn sich erfahrene und innovative Köpfe in Form von Bieter- und Arbeitsgemeinschaften zusammenschließen. Mit der Bündelung von spezialisierten Fachkompetenzen, passend zugeschnitten auf die ausgeschriebenen Projekte, lassen sich die Chancen für eine Beauftragung auch von größeren Bauvorhaben deutlich steigern. Vor dem Hintergrund, potentiellen Auftraggebern über die Netzwerke hinaus beständige Ansprechpartner bieten zu wollen, entwickeln sich aus solchen erprobten Arbeitsgemeinschaften mitunter sogar dauerhafte Bürogemeinschaften.

Wer ist dabei
Aufgrund der vielen positiven Aspekte sollte die Landesgartenschau in Landau eine willkommene Plattform für unseren Berufsstand sein, unser Leistungsvermögen zu zeigen und die Gelegenheit zu nutzen, mit Interessenten ins Gespräch zu kommen, um diese für Baukultur zu begeistern und ganz nebenbei den kollegialen Austausch und Teamgeist zu fördern. Dies wäre wiederum eine gute Basis auch für zukünftige Aktionen.

Bisher sind die Kammergruppen aktiv an dem Planungen für die Landesgartenschau beteiligt. Es gibt jedoch noch viel zu tun und wir sind offen und dankbar für jeden weiteren Mitstreiter. Wer Lust hat, dabei zu sein, oder sich auch erst einmal nur unverbindlich informieren möchte, sollte zu den Kammergruppentreffen kommen. Das nächste fi ndet am 10. April 2014 um 17 Uhr direkt vor Ort statt. Treffpunkt ist vor dem Dizap (Dienstleistungszentrum am Park), Cornichonstraße /Ecke Georg- Friedrich-Dentzel-Straße in Landau.

Letzte Chance?
Mit der Ungewissheit, ob auch in Zukunft noch Landesgartenschauen in Rheinland- Pfalz stattfi nden werden, bietet die Ausstellung in Landau womöglich die letzte Chance dieser Art, sich öffentlichkeitswirksam einem breiten Publikum zu präsentieren. Der mögliche Verzicht auf zukünftige Landesgartenschauen wäre ein Verlust, auch für unseren Berufsstand. In Landau ist ein intensiver Anschub der städtebaulichen Entwicklung schon jetzt, vor der Gartenschau deutlich spürbar.

   

Archivbeitrag vom 17. März 2014