Das Bestandsgebäude an der Staubörnchenstraße 4 soll hierfür zurückgebaut werden. Neben einer Physiotherapie- und Arztpraxis sind mindestens zehn Wohneinheiten mit 50 bis 110 Quadratmetern vorgesehen, die gute Voraussetzungen für seniorengerechtes und barrierefreies Wohnen bieten. Beim ausgelobten nichtoffenen Realisierungswettbewerb vergab das Preisgericht drei Preise und zwei Anerkennungen.
06. November 2019
Modernes Wohn- und Gewerbeobjekt
1. Preis
Der Siegerentwurf der ARGE MIND Architects Collective, Jan Dechow & MMA Manuel Mauder Architekten aus Bischofsheim besticht durch eine klare Gliederung in zwei parallele Baukörper: Eine fünfgeschossige Blockrandbebauung entlang der Staubörnchenstraße sowie ein zweigeschossiger Gebäuderiegel an der nördlichen Grundstücksgrenze, die durch einen geschosshohen Betonsockel miteinander verbunden sind. Als einziger Wettbewerbsbeitrag verzichtet der Entwurf auf eine Tiefgarage; die Parkplätze sind ebenerdig im rückwärtigen Grundstücksteil angeordnet. Besonders angetan zeigte sich die Jury von den klar und offen organisierten Wohngrundrissen. Die Schlaf- und Wohnbereiche mit Balkonen orientieren sich nach Süden zum öffentlichen Straßenraum, der Physiotherapiepraxis an der zentralen Schnittstelle zwischen Straßenraum und Erschließung. Diese ermögliche auch eine externe Nutzung als Veranstaltungsraum. „Insgesamt überzeugt der Entwurf durch eine entschiedene und klare Architektursprache und ein räumlich und funktional gut ausgearbeitetes Nutzungskonzept. Er besitzt die Fähigkeit, den schwierigen und heterogenen Ort räumlich aufzuladen und Impulse für weitere Entwicklungen des Standorts zu initiieren“, hieß es im Juryurteil.
2. Preis
Die Jury würdigte vor allem den konzeptionellen Ansatz der zweitplatzierten Arbeit des Architekturbüros .pg1 aus Kaiserslautern, das Gebäude von der östlichen Grundstücksgrenze abzulösen, um eine attraktive Zugangssituation an der Grundstücksecke zu schaffen. Das Staffelgeschoss sowie der Erschließungsbau sind in Sichtbeton gefertigt, die vier drüber liegenden Geschosse in Holzbauweise. Dies spiegelt sich auch in der Fassadengestaltung wider. Die Arztpraxen liegen gut organisiert an einem Hof in Erd- und Obergeschoss. Darüber befinden sich zehn angenehm belichtete Wohnungen mit Terrassen und Loggien.
3. Preis
Auch der dritte Preis ging nach Kaiserslautern an die Baus Eins Architekten BDA. Den Verfassern gelinge eine Adressbildung und Blockschließung zur Staubörnchenstraße, lobte die Jury. Die Fassade wirke unaufgeregt, aufgeregt. Die beiden Arztpraxen sind um den gemeinsamen, wohl proportionierten Hinterhof organisiert. Auch die Wohnungsgrundrisse konnten überzeugen, wenngleich die Wohnfläche insgesamt zu gering bemessen sei.
Anerkennungen
Anerkennungen erhielten Gehbauer Helten Bickel Architekten PartG mbB aus Mainz und Jagsch Architekten BDA aus Kaiserslautern.
Archivbeitrag vom 06. November 2019