Die Stadt Bitburg wertet ihre Innenstadt stufenweise auf. Die ersten Maßnahmen, wie der Bau des neuen Platzes „Am Spittel“ und die Neugestaltung der Hauptstraße sind bereits abgeschlossen. In dem ausgelobten Realisierungswettbewerb ging es nun um die Neugestaltung des Petersplatzes und die Flächen „Rund um die Liebfrauenkirche“, die derzeit zum größten Teil versiegelt sind und als Erschließungsfläche sowie als Parkplatz dienen. Die Jury unter Vorsitz von Prof. Jürgen Bredow vergab die folgenden Preise und Anerkennungen.
15. Februar 2018
Neugestaltung Stadtplätze in Bitburg
1. Preis
Der Entwurf von Stötzer Landschaftsarchitekten aus Freiburg überzeugte die Jury durch „eine konsequente, ruhige Handschrift“. Beide Platzräume erhielten eigene Qualitäten, hätten jedoch durch einheitliche Materialwahl sowie durch das Hineinschieben in die Achse der Hauptstraße einen eindeutigen Bezug zueinander. „Die Liebfrauenkirche steht wohltuend klar auf dem Platz“, so die Jury. Rund um diese entständen neue Freiräume, zum Sitzen sowie für viele Arten von Veranstaltungen. Auch auf die Topografie werde "durchdacht reagiert": Für die Zonierung würden Stufenanlangen genutzt, die barrierefreie Erschließung bleibe dabei gegeben. Der Petersplatz "fließt mit seinem Belag in die Achse der Fußgängerzone hinein, bindet mit einem Stufenrelief die gegenüberliegende westliche Seite an und ermöglicht die gastronomische Nutzung des Eckbereichs".
2. Preis
faktorgruen Partnergesellschaft mbB aus Freiburg versahen beide Plätze mit abgesetzten Belagintarsien, die vom vorhandenen Stadtbelag wie ein Passepartout umflossen werden. Ausstattung und Grün seien auf ein Minimum reduziert. Technische Aspekte und Höhenunterschiede würden in reduzierter Weise in die Beläge integriert und möglichst durch Stufen aufgelöst, die für ein Sitzangebot genutzt werden könnten. Es entständen "klare, offene Platzräume, die mit ganz wenigen Mitteln auskommen", urteilte die Jury. Der Entwurf überzeuge durch seine "Ruhe, Zurückhaltung und Großzügigkeit", so das Fazit.
3. Preis
Der Entwurf von hermanns landschaftsarchitektur / umweltplanung aus Schwalmtal besteche durch seine „zurückhaltende Art und den gezielten Einsatz weniger Gestaltelemente“, befand die Jury. Dem Charakter der mittelalterlichen Stadt folgend, interpretierten die Planer den Stadtraum eher steinern. Sie befreiten die Plätze von überflüssigen Gestaltungselementen. Ein Belagssaum fasse als Traufstreifen die Gebäudeabfolgen zusammen. „Die freigeräumten Stadtplätze sind hinsichtlich einer multifunktionalen Nutzbarkeit gut geeignet“, urteilte die Jury. Das Konzept biete „ein robustes Grundgerüst und eine hohe Nutzungsflexibilität“.
Anerkennungen
Zusätzlich vergab die Jury zwei Anerkennungen an Plankontor S1 Landschaftsarchitekten Stuttgart und an stern landschaften aus Köln.