Durch den Neubau des Hauses am Dom wird das südliche Domumfeld in Worms stadträumlich neu definiert. Die bisher ineinander übergehenden Bereiche des Domplatzes und des ehemaligen Kreuzganges erhalten ihre räumliche Eigenständigkeit zurück. Aufgabe des freiraumplanerischen Wettbewerbs war es, Vorschläge für die Gestaltung des Kreuzgangs als einen ruhigen, kontemplativen und meditativen Raum und für den Domplatz als öffentlichem, belebtem Platz und attraktives, einladendes Entree für den Dom zu erarbeiten. Daneben standen der Umgang mit der Topographie, die Barrierefreiheit sowie die außenräumliche Ein- und Anbindung des neuen Hauses am Dom im Fokus der Wettbewerbsaufgabe.
20. November 2017
Neugestaltung südliches Domumfeld in Worms
1. Preis
Sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten aus Berlin senkten den ehemaligen Kreuzgang um 40 Zentimeter ab und fassten ihn mit flachen Mauern ein. Der Domplatz wurde im Gegensatz dazu als nach Süden offener Platzraum gestaltet. "Der Kreuzgang besticht durch seine zurückhaltende, klare Struktur und stellt eine gelungene Mischung aus meditativem Rückzugsort und vielfältig nutzbarem Außenraum dar", so die Jury. Insgesamt überzeuge der Entwurf durch seinen "sehr sensiblen Umgang mit den vielfältigen Anforderungen und mit seinen detaillierten, durchdachten Lösungsvorschlägen".
2. Preis
Greenbox Landschaftsarchitekten aus Köln schlugen eine breit angelegte Wegeachse mit Treppenkaskaden zum Südportal des Doms vor. "Diese schafft eine großzügige und auch für das geplante Café sehr gut nutzbare Freifläche vor dem Haus am Dom", urteilte die Jury. "Die Stufen formulieren wie selbstverständlich die Heranführung zum Domportal über die unterschiedlichen Höhenniveaus". Im ehemaligen Kreuzgang sind Rabatten mit Kräutern und Blumen vorgesehen, die von einem beschatteten Weg mit Formschnittgehölzen umgeben werden.
3. Preis
Der Entwurf von Hofmann-Röttgen Landschaftsarchitekten aus Limburgerhof überzeugte die Jury durch die "klare Ordnung der Platzräume mit differenzierten Bereichen und unterschiedlichen Aufenthaltsqualitäten". Eine Aufweitung der Hauptachse zum Dom bildet das Entree zum Platz. Der Dom wird weitestgehend freigestellt, ein Baum bleibt als Solitär und die östliche Baumreihe als Raumkante erhalten. Das Areal des Kreuzgangs wird in seiner Struktur ebenfalls erhalten und durch dachförmige Linden eingerahmt.
Anerkennungen
Zwei gleichwertige Anerkennungen gingen an RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten aus Bonn und an Bierbaum Aichele Landschaftsarchitektenaus Mainz.