19. November 2012
14/2012
Mainz. Die Vertreterversammlung der rheinland-pfälzischen Architekten hat sich am Freitag in ihrer Herbstsitzung in Mainz für den Erhalt des Rathauses als baukulturelles Erbe im Land und in Mainz ausgesprochen. Selbstverständlich müsse es für alle Bürgerinnen und Bürger umfassende und transparente Informationen dazu geben.
„Baukulturelles Erbe sind nicht nur Dom oder Schloss. Ins baukulturelle Erbe wachsen auch Bauten der jüngeren und jüngsten Zeit hinein. Wer die Zeugnisse der letzten Jahrzehnte abbricht, reißt vermutlich auch die Denkmäler der Zukunft weg“, fasst Kammerpräsident Gerold Reker die Diskussion seiner Kollegen zusammen. „Die wesentlichen Merkmale des Gebäudes, als Zeitzeuge der Nachkriegsmoderne, sind zu erhalten und im Rahmen einer nachhaltigen Sanierung wieder herzustellen,“ ergänzt Thomas Dang, Mitglied der Vertreterversammlung und Sprecher der Mainzer Kammergruppe.
Wenn die öffentliche Hand es privaten Eigentümern aufgibt und als Verpflichtung gesetzlich festschreibt, ihre Baudenkmäler zu unterhalten und zu sanieren, damit sie der Nachwelt erhalten bleiben, kann ein umstandsloser Abriss der im öffentlichen Besitz befindlichen Baudenkmäler nicht vor allen anderen Alternativen erwogen werden.
Bei aller gebotenen Eile der Entscheidung wendet sich die rheinland-pfälzische Architektenschaft gegen übereilte Schritte. Mit dem Sanierungskonzept liegt seit wenigen Tagen eine erste Analyse auf dem Tisch, die nun zu diskutieren ist.
Archivbeitrag vom 19,. November 2012