Nachhaltigkeit und Wohnen standen im Mittelpunkt der Fachreise mit Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen
Rheinland-Pfalz will bis spätestens 2040 klimaneutral sein. Für das Planen, Bauen und Wohnen bedeutet das eine Mammutaufgabe, insbesondere angesichts steigender Zinsen, Fachkräftemangel und Lieferengpässen. Wie dennoch nachhaltiges, qualitätsvolles und zugleich bezahlbares Wohnen gelingen kann, war Kernfrage der sechsten Wohnungsbau-Fachreise von Architektenkammer, Arbeitsgemeinschaft rheinland-pfälzischer Wohnungsunternehmen und dem Ministerium der Finanzen.
Die Reise führte am 21. und 22. September quer durch Rheinland-Pfalz: Von Ludwigshafen und Bad Dürkheim über Oppenheim bis nach Neuwied. Dass neben Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen auch zahlreiche Abgeordnete des rheinland-pfälzischen Landtages – an einer oder mehreren der vier Reisestationen – teilnahmen, zeigt: Die Themen- und Projektauswahl traf den Nerv der Zeit. Und natürlich waren auch wieder die kommunal Verantwortlichen, die Bauverwaltung, Architektinnen und Architekten, Bauherrinnen und Bauherren sowie die Wohnungsbaugesellschaften dabei.
Für Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen war die Reise wichtig, weil sie zentrale wohnungspolitische Fragen in den Mittelpunkt rückte und Architektenschaft und Wohnungswirtschaft mit Projekten und Menschen vor Ort zusammenbrachte. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum müsse mehr denn je mit dem Thema Klimagerechtigkeit verknüpft werden. Das Land habe sich ambitionierte Ziele gesetzt, so die Ministerin. Eine entscheidende Rolle spiele der Gebäudebestand, auf den rund 40 Prozent aller Treibhausgasemission entfallen. Innovative Lösungen seien gefragt, dabei baue sie auf die Expertise der Architektinnen und Architekten. „Zusammenarbeit war nie so notwendig wie heute!“, betonte sie mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen und lobte das seit 2015 bestehende Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen Rheinland-Pfalz. Gemeinsam mit Kammerpräsident Joachim Rind, Dr. Axel Tausendpfund, Verbandsdirektor VdW südwest und Karl-Heinz Seeger, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft rheinland-pfälzischer Wohnungsunternehmen stellte Ahnen in einer Pressekonferenz die neue Wettbewerbsreihe „Wegbereiter 2040! Klimagerechtes und bezahlbares Wohnen“ vor, mit der entsprechende Modellprojekte initiiert werden sollen.
Die erste Station der Sommerfachreise führte nach Ludwigshafen zu dem derzeit größten geförderten Neubauprojekt in Rheinland-Pfalz: Auf dem 15.000 Quadratmeter großen Grundstücke baut die GAG Ludwigshafen acht Mehrfamilienhäuser mit 146 Wohneinheiten, darunter 20 barrierefreie Wohnungen. Energie- und Wärmeversorgung erfolgen ausschließlich über Sole-Wärmepumpen.
Die erste Station der Sommerfachreise führte nach Ludwigshafen zum „Erfurter Ring“ der GAG, dem derzeit größten geförderten Neubauprojekt in Rheinland-Pfalz
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Machten sich ein Bild vor Ort ...
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Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen und Kammerpräsident Joachim Rind (Mitte)
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Kammerpräsident Joachim Rind und Vizepräsident Joachim Becker (v.r.n.l.)
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Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen, Präsident Joachim Rind, Vizepräsidentin Edda Kurz, Dr. Axel Tausenpfund, Verbandsdirektor VdW südwest
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Das größte derzeit geförderte Neubauprojekt in Rheinland-Pfalz: "Erfurter Ring" der GAG in Ludwigshafen
Foto: Kristina Schäfer, Mainz
Vorstellung der Wettbewerbsreihe „Wegbereiter 2040! Klimagerechtes und bezahlbares Wohnen“ im Rahmen des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen Rheinland-Pfalz
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Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen
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Dr. Axel Tausendpfund, Verbandsdirektor VdW südwest
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In Bad Dürkheim folgte mit Froh2Wo ein generationenübergreifendes, genossenschaftliches Wohnprojekt mit insgesamt 41 Wohnungen zuzüglich Gemeinschaftsflächen. Die zwei bis vier Zimmerwohnungen sind zwischen 50 und 100 Quadratmeter groß und größtenteils barrierefrei.
Froh2Wo von werk.um architekten in Bad Dürkheim
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Froh2Wo: generationenübergreifendes, genossenschaftliches Wohnprojekt
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MdL Christof Reichert und Kammerpräsident Joachim Rind
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Tag zwei der Sommerfachreise startete in Oppenheim. Hier entstehen nach einer Konzeptvergabe auf einer ehemaligen Brachfläche am Kautzbrunner Weg 38 Wohneinheiten. Die 40 bis 110 Quadratmeter großen Wohnungen verteilen sich auf drei- bis viergeschossige Gebäudekörper, die in Holzhybridbauweise mit Holzweichfaserdämmung errichtet werden. Mit einem ausgeklügelten Energiekonzept mit Luftwärmepumpe soll der Energiestandard KfW 40-EE/40 plus erreicht werden.
Tag zwei der Sommerfachreise startete in Oppenheim.
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Auf einer ehemaligen Brachfläche am Kautzbrunner Weg in Oppenheim entstehen nach einer Konzeptvergabe 38 Wohneinheiten.
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Bei der letzten Station in Neuwied lag der Fokus auf Sanierung und Innenentwicklung. An der Langendorfer Straße 45 modernisiert die Gemeindliche Siedlungsgesellschaft Neuwied mbH zurzeit vier zusammenhängende Gebäude aus den 1950er Jahren mit insgesamt 45 Wohnungen. Neben der Sanierung der Gebäudehülle erreicht das Projekt durch die Anbindung an das Fernwärmenetz KfW 55 Standard. Architekten sind Wandel Lorch Götze Wach.
An der Langendorfer Straße 45 modernisiert die Gemeindliche Siedlungsgesellschaft Neuwied mbH zurzeit vier zusammenhängende Gebäude aus den 1950er Jahren.
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Die Sommerfachreise "Nachhaltigkeit und Wohnen 2023" führte quer durchs Land: Von Ludwigshafen und Bad Dürkheim über Oppenheim bis nach Neuwied.
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Dr. Axel Tausendpfund, Verbandsdirektor VdW südwest, David Meurer, Geschäftsführer GSG, Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen und Alexander Rychter, Verbandsdirektor VdW Rheinland Westfalen
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Vorstandsmitglied Alexandra Faßbender, Präsident Joachim Rind, Vorstandsmitglied Julia Holzemer-Thabor
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Finanz- und Bauministerin Doris Ahnen
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Alexander Rychter, Verbandsdirektor VdW Rheinland Westfalen
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Neben der Sanierung der Gebäudehülle erreicht das Projekt Langendorfer Straße 45 in Neuwied durch die Anbindung an das Fernwärmenetz KfW 55 Standard.
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Die vier besichtigten Projekte, so Kammerpräsident Rind, zeigen, dass Klimagerechtigkeit, Bezahlbarkeit und baukulturelle Qualität miteinander vereinbar sind. Dennoch werde Nachhaltigkeit oft auf das Offensichtliche beschränkt. Wirkliche Ressourcenschonung sei jedoch erst über die Nutzungsdauer zu erreichen und die setze langfristige Akzeptanz, Wertschätzung und Pflege voraus. Schönheit und Qualität seien daher kein entbehrlicher Luxus, sondern notwendige Bedingung! Zudem brauche Qualität Voraussetzungen. „Kommunen haben über das Bauland einen
der wichtigsten Hebel in der Hand und können mit Konzeptvergaben wie in Oppenheim den Grundstein legen“, so Rind.
Schönheit und Qualität sind nachhaltig, denn wirkliche Ressourcenschonung erreichen wir erst über die Nutzungsdauer.
Joachim Rind
Die Sommerfachreise bot wieder spannende Impulse und Einblicke in die unterschiedlichen Wohnungsbauaktivitäten vor Ort. Sowohl Belange der städtischen Verdichtungsregionen als auch die der Mittelzentren wurden in den Blick genommen. Zudem wurden Fragen der sozialen Wohnraumförderung, der Quartiersentwicklung und Förderung baukultureller Qualität unter den Vorzeichen des Klimawandels erörtert.