Die Südallee in Koblenz, zwischen Friedrich-Ebert-Ring im Norden und Schenkendorfstraße im Süden gelegen, soll unter Berücksichtigung ihrer historischen Bedeutung neugestaltet und in die Stadt integriert werden: Denn die 1889 als repräsentative Nord-Südachse mit hoher Gestaltungs- und Aufenthaltsqualität angelegte Allee habe mittlerweile ihren ursprünglichen stadtbildprägenden Charakter verloren. Vorschläge zur Aufwertung der Südallee als bedeutende Grünachse und wichtige Verbindung für Fußgänger und Radfahrer zur Innenstadt lieferte nun ein nicht offener freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb. Die Jury unter Vorsitz des Darmstädter Architekten Prof. Jürgen Bredow vergab drei Preise und drei Anerkennungen.
21. März 2019
Südallee Koblenz
1. Preis
Den Verfassern gelinge es, "die Südallee unter Beachtung des gartenhistorischen Vorbilds als `Grüne Achse´ und Verbindung zwischen der Mitte und der Südstadt zu stärken", lobte die Jury den Siegerentwurf von Mann Landschaftsarchitektur aus Fulda. Die historischen Bäume werden durch Nachpflanzungen ergänzt und der Straßenraum hinsichtlich seiner Funktionalität neu geordnet. Die Verkehrsführung wird im Grundsatz beibehalten und die Anwohnerstraßen zu Fahrradstraßen umgestaltet. "Allen Nutzern (verbleibe) ein gut dimensionierter Bewegungsraum," so die Jury. Auch lobte sie die Gestaltung zwischen oberer und unterer Südallee, durch die eine "selbstverständliche Umlenkung" und ein "überzeugender Platzraum" geschaffen werde. Das Materialkonzept sieht Betonplatten für Gehwege und Platzflächen sowie Asphalt für die Fahrradstraße vor.
2. Preis
Solingen zeichne sich durch eine klassische lineare Strukturierung aus: Regelmäßig wiederkehrende Shared Spaces/Verkehrsberuhigte Bereiche vermögen die "Kreuzungen in einer Fläche zu verschmelzen (...) und damit auch ein deutliches (für Koblenz innovatives) stadträumliches Signal zu setzen", urteilten die Preisrichter. Für die Fußgänger gebe es insbesondere im Norden ein "attraktives Angebot mit Aufenthaltsqualität". Der St. Josef- Platz wird autofrei gestaltet und "aufgeräumt", was seiner Bedeutung "als herausragendem Stadtplatz" gerecht werde.
3. Preis
Die Jury würdigte den Entwurf der Planorama Landschaftsarchitektur aus Berlin als "sensible(n) und ruhige(n) Ansatz (...), der jedoch die Potentiale des Ortes nicht genug herausarbeitet." Grünräume und Allee orientieren sich an der historischen Struktur und nehmen "unaufgeregt" die wesentlichen Elemente der Straßenführung auf. Die mittlere Promenade wird mit einer Hecke gesäumt, in die Bänke eingebundenen sind. Die Stellplätze werden im nördlichen Abschnitt "sinnvoll auf einem durchgehenden breiten Seitenstreifen angeordnet, die Markierung nur mit Bodennägeln ist geschickt und lässt den Rückbau bei der späteren Reduzierung der Stellplätze einfach und ohne Umbaumaßnahmen zu", lautete das Fazit.
Anerkennungen
Anerkennungen gingen nach Berlin an Franz Reschke Landschaftsarchitektur, Sinai Gesellschaft von Landschaftsarchitekten und STraum a. Gem. von Landschaftsarchitekten.
Archivbeitrag vom 21. März 2019