Die Situation der Architektenschaft ist katastrophal. In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl arbeitsloser Architekten verfünffacht. Zwei Drittel der meist mittelständisch organisierten Büros kämpfen gegen den Bankrott. Absolventen erhalten keine Jobs. Der Berufsstand steckt in seiner tiefsten Krise.
Gerhard Matzig in der Süddeutschen Zeitung vom 17. Mai 2010
Wie sehr sich die Situation verändert hat. Die Auftragslage ist sehr gut. Die Bauwirtschaft boomt! Doch die Personalsituation ist besorgniserregend. Personalgesuche überschreiten das Angebot bei weitem. Der Berufsstand steckt wieder in einer Krise und das in Zeiten wachsenden Wohnraummangels.
Beim letzten „kammer-start“, einer Veranstaltung der Architektenkammer Rheinland-Pfalz für Berufseinsteiger*innen und Absolvent*innen, war der Versuch von anwesenden Büroinhaber*innen Mitarbeiter*innen zu gewinnen, erste Kontakte zu Nachwuchskräften zu knüpfen, ernüchternd. Die Situation stellte sich extrem anders dar, als noch vor neun Jahren. Die meisten Nachwuchskräfte hatten bereits einen Job oder wollten erst den Masterstudiengang absolvieren.
Wegen Personalmangel können die vielfältigen Bauaufgaben, die große Anzahl von Aufträgen nicht angenommen oder in der gewohnten Qualität bearbeitet werden. Oft bleibt nur der Weg, Anfragen abzulehnen oder erst zu einem späteren Zeitpunkt auszuführen. Wer hätte dies noch vor ein paar Jahren gedacht?