Zwei interdisziplinäre Slams, diesmal mit dem Schwerpunkt Land und Region, standen auf dem Programm.
Der erste Slam kam von Bernd Kunz, Regionalreferent bei der Energieagentur Rheinland-Pfalz für den Rhein-Hunsrück-Kreis. Er stellte das „Dorfauto“-Projekt vor, das 2020 an den Start ging. Die problematische Ausgangslage im Kreis stellte sich wie folgt dar: 75 Prozent der 137 Städten und Ortsgemeinden verfügten über weniger als 500 Einwohner. Die Treibhausgasemissionen, alleine aus dem PKW-Sektor, waren in den letzten rund 30 Jahren um 88 Prozent gestiegen. Investitionen in den ÖPNV hatten nicht gegriffen. Für die Menschen, vor allem für junge Familien, musste die Situation rund um die Mobilität in der Region verbessert werden. „Elektromobilität ist absolut prädestiniert für den ländlichen Raum“, so Kunz. Was die Anschaffung von acht E-Autos im Carsharing-Prinzip als Modellprojekt des Landkreises bewirkte stellte Bernd Kunz mit großer Begeisterung im Slam vor.
Jula-Kim Sieber ist Architektin und Musikerin und seit 2020 Vorsitzende der Werkbundakademie Darmstadt. Von den Projekten des Vereins berichtete sie in ihrem Slam. Die Akademie hatte 2000 den „visuellen Stadtschreiber erfunden“, die Ernennung einer „Darmstädter Stadtfotograf*in“. Für ein Jahr verschaffen diese einen wertvollen Blick von außen auf das Stadtbild. 2020 war der interdisziplinäre Kunstpreis „RegionalGestalten RheinMain“ für Kunstschaffende dazu gekommen. Die Ergebnisse der kreativen Auseinandersetzungen mit der Region präsentierte Sieber als Schlaglichter in ihrem Slam. Wichtig sei es ihr mit dem Preis „etwas in Gang zu setzen, ohne zu wissen, wo es enden wird“.
Bei der Kooperationsveranstaltung von Architektenkammer und Heinrich Böll Stiftung Rheinland-Pfalz begrüßen Ina Seddig, Sprecherin der Kammergruppe Mainz-Bingen und Tillmann Schröder als Vertreter der Heinrich Böll-Stiftung Rheinland-Pfalz. Durch die Slams führt wieder Sebastian W. Wagner, ehemaliger Leiter der Schaubühne Mainz, am Piano.
Hier geht es zur Internetseite des Kooperationspartners Heinrich-Böll Stiftung Stiftung Rheinland-Pfalz. MEHR
Auf dem Youtube-Kanal der Stiftung kann das Video aufgerufen werden. MEHR
Hintergrund Slam
Ein Slam ist eine rund zehnminütige und unterhaltsame Präsentation der eigenen Arbeit und der eigenen Vision. So werden komplexe, interdisziplinäre Probleme und ihre Lösungen unterhaltsam, spannend und für Alle verständlich dargelegt. Nach den einzelnen Slams gibt es für das Publikum die Möglichkeit Fragen zu stellen.