Im Rahmen des Innenstadtentwicklungskonzeptes beabsichtigt die Stadt Landau eine Neugestaltung des Weißquartierplatzes. Mit der Neuordnung sollen weitere Stellplätze geschaffen und zugleich die stadträumlichen und funktionalen Qualitäten des Platzes verbessert werden. Beim ausgelobten Ideenwettbewerb vergab das Preisgericht unter Vorsitz von Architekt Prof. Jürgen Bredow vier Preise und drei Anerkennungen.
18. Oktober 2018
Weißquartierplatz in Landau
1. Preis
"Mit ruhigen und selbstverständlich erscheinenden Maßnahmen werden vorhandene Qualitäten gestärkt und so ein lebendiger Platz für die Landauer Bürger geschaffen, der im Dialog mit der vorhandenen Bebauung so nur hier denkbar ist." So beschreibt die Jury den erstplatzierten Entwurf von faktorgrün Landschaftsarchitekten, Freiburg mit Thomas Schüler Architekt+Stadtplaner, Düsseldorf. Die Verfasser schlagen einen "großzügigen, überwiegend steinernen Platz mit sehr urbanem Charakter" vor, der von einem Ring aus Bäumen gesäumt wird. Während die Mitte frei von weiteren Einbauten bleibt, nehmen die Ränder alle notwendigen Nutzungen wie Bushaltestelle, Fahrradstellplätze und Abgang zur zweigeschossigen Tiefgarage auf.
2. Preis
"Die vorgeschlagene Gestaltung des Weißquartierplatzes besticht durch ihre wohltuende Großzügigkeit und eine Einfachheit, die ein Höchstmaß an Freiheiten in der Nutzung und Bespielung der Platzfläche (verspricht)", lobte die Jury den Entwurf des Berliner Architekten Michael Stoß. Die technische Parkierungslösung am nördlichen Rand als "echte Alternative zu den gängigen Tiefgaragenlösungen" überzeugte ebenso wie die großflächige Baumpflanzung, die "gut zu dem gründerzeitlich geprägten, urbanen Platz" passe.
3. Preis
Der Entwurf des Fellbacher Architekten Helmut Mack und Stuttgarter Stadtplaners und Landschaftsarchitekten Hannes Stahlecker sieht eine "klare Gliederung und Zonierung des Weißquartierplatzes" vor mit großräumiger Fläche und "deutlicher Randeinfassung" für Gastronomie und Parkierungsraum. Angetan zeigte sich die Jury vor allem von dem Vorschlag, die Tiefgaragenerschließung mit einem angehobenen Bauwerk zu überdecken. Dadurch werde der Verkehrslärm abgeschirmt, zumal die angehobene Dachfläche als "begehbare Terrasse" fungiere; die zum Platzraum abgetreppten Stufen als "Aktionsfläche" und "Bühne".
4. Preis
Den Architekten Gerd Gassmann aus Karlsruhe und Thomas Thiele aus Gundelfingen sei es gelungen, einen "ruhigen und gleichermaßen großzügigen Weißquartierplatz (zu entwerfen), der vielfältig bespielt werden kann, gleichwohl angenehme Aufenthaltsbereiche anbietet", so die Jury. Der Platz wird durch zwei Baumreihen auf der westlichen und östlichen Flanke, einer Pergola im Norden sowie einem zweigeschossigen Neubau mit Satteldach im Süden begrenzt. "Der Entwurf überzeugt durch seine klare und konsequente Gestaltung und die Reduzierung auf wenige und gut gesetzte Elemente", urteile die Jury.
Anerkennungen
Anerkennungen erhielten die Architekten Ralf Müller aus Vollmersweiler, Martin Hinz aus Frankfurt sowie die FFFW Architektenpartnerschaft MBB aus Berlin.
Archivbeitrag vom 18. Oktober 2018