Die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Universität in Mainz. Die Kirche mit Turm und das sog. Newmanhaus wurden Anfang der 1960er Jahre aus Sichtbeton in Kombination mit ausgemauerten Klinkerfassadenflächen errichtet und der Turm vor rund 20 Jahren aufgrund von Schäden an der Sichtbetontragstruktur ein erstes Mal saniert. Nun sind erneut Schäden sichtbar. Für einen neuen Turm hatte die Hochschulgemeinde einen Realisierungswettbewerb mit elf eingeladenen Architekturbüros ausgelobt. Gewünscht ist ein Turm in einer zeitgenössischen Architektursprache, der wie der bisherige städtebaulich markant ist, eindeutig auf den kirchlichen Ort hinweist und ein attraktives Ensemble zusammen mit der Kirche bildet. Zudem sollten die für die zunächst geplante Sanierung bereits gekauften Klinker verwendet werden. Die Jury unter Vorsitz von Prof. Thomas Meurer vergab keinen ersten Preis, einen zweiten Preis und zwei dritte Preise sowie zwei Anerkennungen.
09. Mai 2016
Wettbewerb: Kirchturm Katholische Hochschulgemeinde Mainz
2. Preis
Den zweiten Preis erhielt Architekt Markus Welschof aus Mainz. Er schlug vor, den Turm aus 13 baugleichen Fertigbeton-Kastenmodulen zu errichten, wobei die Module des Turmsockels mit den bereits gelieferten Klinkern ausgemauert werden, die horizontalen Nuten beim Treppenturm farbig angelegt sind und die Glockenstube farbig hinterlegte Betonlamellen erhält. Der Architekt bezieht sich damit auf die Vielfalt und Farbigkeit des studentischen Lebens. Der Entwurf greife „die Besonderheiten des Standorts auf“ und setze diese in den „städtebaulich relevanten Architekturelementen gelungen um“, lobte die Jury. Gleichzeitig entsprächen die „innovativen Gestaltungsvorschläge“ der studentisch geprägten Hochschulgemeinde und die Proportion der Baumasse sei „klar erkennbar“.
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3. Preise
Hamm + Kowalewsky Architekten aus Worms entwickelten eine Klinkerfassade bei der sich die Steine in einer Rotationsbewegung von einem Läuferverband im Sockelbereich bis zu einer Auslenkung von 45° Grad am oberen Ende öffnen. Durch eine Verdichtung der Steine ist dort ein Kreuz eingearbeitet. Eine Nachthinterleuchtung ist möglich, Position und Kubatur entsprechen dem Altbau. Die Einbindung sei „gelungen“, so das Preisgericht. Zusätzlich verstärkt werde diese durch die Verwendung des gleichen Materials wie bei der Kirche. Die Konstruktion sei „gut durchgearbeitet, stabil und dauerhaft“.
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Das Architekturbüro Marcus Hille aus Ingelheim schlug einen Turm mit einer homogenen Fassade aus den vorhandenen Klinkern vor, die ab einer Höhe von 16 Metern, im Bereich des Glockenstuhls, allmählich perforiert wird. In der Nacht wird der Turmkopf von innen illuminiert. Der „subtil“ wirkende Entwurf orientiere sich „in seiner Schlichtheit an der bisherigen Form und dem Material sowie dem umgebenden Ensemble der Hochschulgemeinde“, hob die Jury hervor.
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Anerkennungen
Zwei Anerkennungen gingen an Bayer & Strobel Architekten aus Kaiserslautern (MEHR) und Prof. Kuno Mauritius Schneider aus Trier. (MEHR)