Architektinnen organisieren sich in Netzwerken
In vielen Bundesländern haben sich Architektinnennetzwerke gebildet. Sie nehmen berufspolitischen Einfluss und planen Events für eine bessere Sichtbarkeit von Architektinnen und weiblicher Baukultur. Zurzeit ist ein bundesweites Netz im Aufbau. Das britische Netzwerke Women in Architecture WIA ist über Großbritannien hinaus auch intenational aktiv.
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Bundesweite Netzwerke
In den Bundesländern
In den Kammern
Die Frauen in der Architektenkammer Baden-Württemberg engagieren sich schon lange für die Gleichstellung von Architektinnen im Berufsleben. So hat im Jahr 1992 eine Architektinnengruppe den Arbeitskreis Architektinnen in der Kammer etabliert. Kennengelernt hatten sich die Frauen im Frauenkulturzentrum Cafe Sarah in Stuttgart, das im Jahr 1978 startete und zu dessen Gründerinnen auch Architektinnen zählten. Die hier entstandene Architektinnengruppe sah schließlich die Notwendigkeit, sich auch in berufsständischen Organisationen zu engagieren. Später bildeten sich auch in den Kammerbezirken Karlsruhe, Tübingen und Freiburg Arbeitskreise mit Architektinnen. Zusammen haben sie schon viel erreicht: so werden in Baden-Württemberg regelmäßig Fachexkursionen für Architektinnen angeboten, gemeinsam mit den Universitäten konnte die Vortragsreihe "Frauen bauen" organisiert werden, alle zwei Jahre treffen sich die Architektinnen auf dem landesweiten Architektinnentag. Seit 2022 heißt die Eventlocation Forum "Haus der Archtektinnen und Architekten" und in diesem Jahr, also 2023, wird erstmals der Achitektinnenpreis in Baden-Württemberg verliehen MEHR. Zuletzt wurde der Gleichstellungsplan "Die Kammer als Vorbild für die berufliche Praxis" vom Landesvorstand beschlossen. Ziel ist Chancengleichheit und Diversität im Berufstand, im Haupt- und im Ehrenamt. MEHR
NRW hat mit der architektinnen initiative sogar einen eigenen Berufsverband für Hochbau-, Innen- und Landschaftsarchitektinnen, Stadtplanerinnen und Bauingenieurinnen. Seit dem Jahr 2000 vertritt die architektinnen initiative auch die Interessen von Planerinnen in der Architektenkammer NRW. Die Initiative bietet Fortbildungen, Netzwerktreffen und Exkursionen an, pflegt interdisziplinäre Kontakte und ist berufspolitisch aktiv. Ähnlich engagieren sich die BauFrauen mit Sitz in Nürnberg seit 1999 in der Bayerischen Architektenkammer. Die BauFrauen organisieren Vorträge, Workshops, Ausstellungen, Besichtigungen, Stadtrundgänge, Exkursionen, Baustellenbesuche und Treffen. Und auch das Berliner Architektinnen-Netzwerk n-ails ist in der Vertreterversammlung sowie im Vorstand der Architektenkammer Berlin aktiv. Außerdem ist das Netzwerk von Architektinnen, Innenarchitektinnen, Ingenieurinnen, Landschaftsarchitektinnen und Stadtplanerinnen e.V. Förderverein der Bundesstiftung Baukultur. Seit 2004 organisiert der Verein Vorträge, Diskussionen, Ausstellungen, Exkursionen und Fachkongresse. Schon seit geraumer Zeit beteiligt sich n-ails am Aufbau eines bundesweiten Verbands für Planerinnen, dem Planerinnen Netzwerk.
Die Bundesarchitektenkammer zog mit der Gründung einer Projektgruppe Chancengleichheit nach. Diese hat drei Handlungsfelder identifiziert: #sichtbarmachen, #informieren und #unterstützen. Zu allen Bereichen hat sie bereits eine umfangreiche Linksammlung zusammengetragen, aus der wir beim Aufbau dieser Seite schöpfen konnten. Gemeinsam mit n-ails hat die Bundesarchitektenkammer die 30-tägige Veranstaltung Women in Architecture 2021 in Berlin organisiert MEHR (einzelne Veranstaltungen können noch immer auf YouTube nachgesehen werden). Sie hat außerdem an einem Erasmus-Projekt zum Thema Gleichstellung der Geschlechter im Bereich Architektur und Ingenieurwesen mitgearbeitet. Das Projekt Yesweplan! endete im Frühjahr 2022 mit einem umfangreichen Ergebnisbericht, der Empfehlungen, Ländersituationsreports, Karrieretracker und Best Practices enthält. MEHR
Ähnliche Arbeitskreise haben sich in den letzten Jahren in den Kammern Berlin, Brandenburg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen konstituiert.