Kreislaufwirtschaft Bau

Der Bausektor gehört zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftssektoren. Er setzt laut Statistischem Bundesamt 521 Millionen Tonnen an mineralischen Baurohstoffen ein- pro Jahr.

Diese können jedoch durch Aufbereitung als hochwertige, gütegesicherte Recyclingbaustoffe ressourcenschonend im Bausektor wiederverwendet werden. Diese Materialien können im Tief- wie auch im Hochbau bedenkenlos genutzt werden, ohne dass Mehrkosten oder Qualitätsmängel entstehen, so das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung. Die Wiederverwertung von Recyclingbaustoffen sei wichtig, damit Eingriffe in den Naturhaushalt und die Ressourcen für natürliche mineralische Baustoffe reduziert und eine Überlastung der Deponiekapazitäten sowie der finanziellen Mittel für Entsorgung durch mineralische Abfälle vermieden werden. MEHR

Thema

Podcastreihe Kreislaufwirtschaft

Ob Klimawandel oder Rohstoffknappheit, ob übervolle Deponien oder Schadstofffragen – es gibt viele gute Gründe, über den Fußabdruck des Bausektors nachzudenken. Deshalb starten wir mit der Septemberausgabe des DAB eine Podcastreihe, die Expertinnen und Experten im Gespräch befragt. Die Beiträge nehmen einzelne Aspekte ins Visier – vom Urban Mining über Flächenrecycling und die Nutzung des Gebäudebestandes bis hin zur Frage, ob neue Materialien für ein vollständig recyclefähiges Wirtschaften…

LfU-Merkblatt „Kontrolle auf der Baustelle“ veröffentlicht

Beim Einsatz von RC-Materialien kommt es in der Praxis leider immer noch zu Zweifeln seitens des Bauherrn bezüglich der Qualität der angelieferten Materialien. Diese sollen bei güteüberwachten RC-Materialien durch das System der Güteüberwachung mit Eigen- und Fremdkontrolle durch den Lieferanten ausgeschlossen sein, sodass die nochmalige "Kontrolle auf der Baustelle" überflüssig ist, wobei diese natürlich trotzdem durch den Bauherrn veranlasst werden kann.

Das nun vorliegende - auf Anregung aus den "Fach- und Informationsgesprächen"- erarbeitete Merkblatt "Kontrolle auf der Baustelle" (MEHR) gibt eine Hilfestellung, wie in solchen Fällen hinsichtlich der Probenahme und der Beurteilung der Ergebnisse der umweltrelevanten Parameter vorzugehen ist, um für Bauherrn und Produzenten im Vorfeld eine gemeinsame Basis für das weitere Vorgehen zu ermöglichen. MEHR

Bündnis Kreislaufwirtschaft auf dem Bau

Architektenkammer schließt sich Bündnis an
In der Vereinbarung verpflichten sich das Wirtschaftsministerium (oberste Abfallbehörde), das Infrastrukturministerium (oberste Straßenbaubehörde) und das Finanzministerium (oberste Baubehörde) sowie die Bündnispartner, „die Kreislaufwirtschaft auf dem Bausektor zu fördern, soweit dies technisch möglich und wirtschaftlich zumutbar ist. Dies soll durch Informationsvermittlung auf allen für die Ausschreibung und Vergabe von Bau- und Abbruchleistungen zuständigen Ebenen erfolgen.“

Die Architektenkammer Rheinland-Pfalz wirbt seit einigen Jahren mit dem Mehrwert guter Planung für die Leistungen der Architektenschaft. „Mehr Nachdenken - führt zu weniger Aufwand“ lautet eines der Versprechen an unsere Bauherren. Mit der Unterzeichnung des „Bündnisses Kreislaufwirtschaft auf dem Bau“ wollen wir dieses Versprechen ein weiteres Mal für den verantworteten Bereich einlösen.

Das Bündnis Kreislaufwirtschaft setzt aus gutem Grund auf einen breiten Verbund von Akteuren entlang des gesamten  Stoffkreislaufes, um den Einsatz rezyklierter Baustoffe zu fördern und um Rohstoffe und Energie einzusparen. Architekten und Ingenieure arbeiten in der Kette der Entscheider an einer wichtigen Schnittstelle. Bei Planung und Ausschreibung können sie die Weichen für den Einsatz solcher Baustoffe stellen. Sie können als Berater und Sachwalter ihrer Bauherren Überzeugungsarbeit leisten. Die erforderliche Gütesicherung hinsichtlich der Produktqualität wird im „System Gütesicherung in Rheinland-Pfalz“ gewährleistet.

Unbestritten muss es uns ein einer endlichen Welt daran gelegen sein, sorgsam mit Ressourcen umzugehen. Wenn wir bei der Planung von Abriss und Rückbau helfen, aus Abfällen Rohstoffe zu machen, indem sie einer gütegesichterten Aufbereitung zugeführt werden, können wir für unsere Bauherren „Mehr Effizienz“ erreichen.

Daher verpflichtet sich die Architektenschaft in Rheinland-Pfalz nicht nur, bei Planung und Ausschreibung rezyklierte Materialien zu einem möglichst hohen Anteil zu berücksichtigen, sondern auch, ihre Bauherren und Auftraggeber entsprechend zu beraten. Die Architektenkammer Rheinland-Pfalz wird in ihrer Fort- und Weiterbildung und in ihrer Öffentlichkeitsarbeit aktiv für die Ziele des Bündnisses werben. MEHR